Bürgerentscheid: Investor verspricht architektonische Details / Verein schließt Verhandlungen nicht aus

Lahr (jöb/sm). Für die geplante Bebauung des Altenbergs durch den Investor Deutsche Bauwert in Baden-Baden gibt es noch keine konkreten Pläne, wie die acht Neubauten aussehen werden. Das erklärte Bauwert-Chef Uwe Birk auf Nachfrage unserer Zeitung. Er kündigt jedoch an, zur nächsten Bürgerinformation der Stadt zum Altenberg am 10. März erste konkrete Pläne vorlegen zu wollen.

"Wir feilen intern gerade an der Architektur. Was bisher gezeigt wurde, sind lediglich städtebauliche Entwürfe, die mit der tatsächlichen Bebauung nur wenig zu tun haben", erklärt Birk. Diese Entwürfe hatten für heftige politische Wellen gesorgt und am Ende einen Bürgerentscheid über das Großvorhaben ins Rollen gebracht. Am 26. März stimmen die Lahrer über das Projekt grundsätzlich ab.

Für Birk ist klar, dass die Stadt auch weiterhin die Planung für das Areal komplett in der Hand habe. "Die Stadt ist da mehrfach abgesichert. Denn wir brauchen erst einen städtebaulichen Vertrag mit ihr, in dem alle Details der Architektur wie Höhe, Größe, Maße und Gestaltung geregelt sein müssen, bevor wir eine Baugenehmigung bekommen", weiß der Bau-Investor.

Ob man das Areal auch etwas luftiger bebauen könnte, wie von Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller jetzt ins Spiel gebracht, um die aufgebrachten Gemüter in der Nachbarschaft etwas zu besänftigen, müsse man "sehr, sehr sehr genau anschauen", meint Birk. Man habe die ursprüngliche Planung bereits jetzt schon abgespeckt. Sein Unternehmen wolle an dieser Stelle ein "Vorzeige-Quartier für die Stadt Lahr" schaffen. Das solle auch entsprechend ansprechend aussehen. Derzeit seien knapp 140 Wohneinheiten geplant, konkretisiert Birk.

Am 10. März wollen seine Planer und er die neuen Gestaltungsvorschläge zeigen. Und das aus "üblichen Blickbeziehungen", also von den banchbarten Straßen aus gesehen, von der Erde aus – und nicht aus einer Vogelperspektive. Gespräche mit dem Reichswaisenhaus-Verein wolle er führen, versichert er. "Dem Ergebnis möchte ich nicht vorausgreifen", fügt er hinzu. Oberbürgermeister Müller hatte dies angeregt, um den Kaufpreis für die denkmalgeschützten Gebäude möglicherweise etwas zu senken und so dem Bauherrn mehr Luft für anderes Entgegenkommen zu ermöglichen. Etwa eine luftigere Bebauung.

"Verhandlungen sollte man nie ausschließen", sagte Jörg Uffelmann, der Vorsitzende des Vereins Reichswaisenhaus Lahr, zum Vorschlag des Oberbürgermeisters. Allerdings hält er es für fraglich, dass das Bauvolumen, also der Umfang der Bebauung noch deutlich reduziert werden kann. Da stelle sich die Frage der Wirtschaftlichkeit. "Das rechnet sich nicht für die Firma Bauwert, wenn man ganze Stockwerke streicht", vermutet Uffelmann. Der Verein sei nach wie vor der Meinung, dass nur ein Investor das Gebiet entwickeln könne. Uffelmann versicherte, dass der Verein "jeden Cent des Verkaufserlöses" einem sozialen Zweck zukommen lasse. "Wir sind im Gespräch mit der Stiftung Bürger für Lahr, eventuell eine neue, gemeinsame Stiftung zu gründen", sagte der Vorsitzende.