Nach dem Ansturm auf das Pizza-Buffet diskutierten Jugendliche und Kommunalpolitiker miteinander. Foto: Baublies

Rund 50 Jugendliche kommen zu "Pizza und Politik". Initiative des Jugendgemeinderats.

Lahr - Gelungener Auftakt der Initiative des Jugendgemeinderats für Erstwähler: Rund 50 Jugendliche kamen zu "Pizza und Politik" am Mittwoch in den Schlachhof. Es war ein lockeres Zusammentreffen von Kommunalpolitikern und Jugendlichen.

"Politik & Pizza" ist ein Konzept der Landeszentrale für politische Bildung in Freiburg. Die Vorgaben sind einfach. Nach einer kurzen spielerischen Einführung von Clara Berger und Selina Luy aus Freiburg, was Kommunalpolitik bedeutet, wurde das Buffet freigegeben. Es gab verschiedene Sorten Pizza und kühle alkoholfreie Getränke. Die Jugendlichen hatten dann die Gelegenheit, reihum den Politikern ihre Fragen zu stellen.

Ein Signal kündigte nach etwa 15 Minuten den Wechsel der Jugendlichen an. Die zufällige Konstellation der Politiker, das war Bedingung, blieben an diesem Abend an den Tischen unverändert. Die Moderatorinnen hatten zuvor Wert darauf gelegt, dass sich die Vertreter der Fraktionen ‒ oder der Parteien ‒ an den vier Tischen mischten. Die Themen waren – trotz der tatsächlich ungezwungenen Atmosphäre – Politik im Allgemeinen und die Kommunalpolitik Lahrs im Besonderen.

Dabei gab es bei den vier Gruppen sehr unterschiedliche Diskussionen. Die Gemeinderatsmitglieder Dorothee Granderath (Grüne), Diana Frei (SPD) und Rudolf Dörfler (CDU) übernahmen den Part der Politiker an einem Tisch. Granderath stellte an die fünf Jugendlichen in der Runde die Frage, ob die Zusammensetzung des Gemeinderates in Lahr die Jugendlichen ansprechen würde. Es handele sich um überwiegend Deutsche mit eher gehobenen Berufen. Wären da mehr Vertreter mit Migrationshinterhund und vor allem Jüngere nicht wichtig?

Michael Wick (16) und Jonas Ebding (17) gehören zu den Jugendlichen, die rein aus Interesse gekommen waren. Sie gehören nicht zum Jugendgemeinderat und hätten, so die Auskunft beider, auch daran kein Interesse. Sie erklärten aber dazu, dass es gut wäre, wenn Übergänge zwischen dem Jugendgemeinderat und dem Gemeinderat fließend wären. Konkret: Der Altersdurchschnitt im Gemeinderat könnte gerne sinken.

An einem anderen Tisch diskutieren die Stadträtinnen Ilona Rompel (CDU) und Marlies Llombart (Freie Wähler) zusammen mit Annette Korn, der Vorsitzenden des CDU-Stadtverbande, die nicht im Gemeinderat ist.

Arbeit des Gemeinderats in der Praxis

Es ging um die praktischen Aufgaben des Gemeinderats. Konkret ging es um den Wasserschaden am Scheffel-Gymnasium. Dabei erklärten die Politikerinnen an diesem Beispiel, wie der Gemeinderat arbeiten würde. Der Schaden war ein technisches Problem keine finanzielle Angelegenheit, über die der Rat entscheiden könne. Die Jugendlichen hatten der Verwaltung da Versäumnisse vorgeworfen.

Am dritten Tisch stellte der FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg Uffelmann eine andere Aufgabe des Gemeinderates ebenfalls praktisch vor. Die Umgestaltung des Rathausplatzes sei eine Aufgabe, die der Gemeinderat auf der Agenda habe. Das zog bei den Vertretern des Jugendgemeinderates, die im Winter zusammen mit dem Seniorenbeirat eine Umfrage zu diesem Thema gemacht hatten. Da war deutlich geworden, dass der Bedarf nach einer Neugestaltung sehr groß ist. Ein ganz anderes Thema gab es am vierten Tisch. Mark Rinderspacher, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und ebenfalls nicht im Gemeinderat, erklärte den Jugendlichen seinen Weg in die Politik.

So geht's weiter

Die nächste Veranstaltung für Erstwähler findet am Mittwoch, 15. Mai, ab 15 Uhr in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums statt. Auf einem Podium stellen sich Kommunalpolitiker den Fragen der Jugendlichen.