Erfrischend anders: die Lahrer Gruppe "Schüttelfrost" bei ihrem gelungenen Konzert im "Savanna Bistro" im früheren Schlachthof Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: "Schüttelfrost" überzeugt mit quirliger Show

Lahr. Die Gruppe "Schüttelfrost" hat im "Savanna Bistro" im "Schlachthof" für eine quirlige Show mit kernigen Rockriffs und der üblichen Portion Klamauk gesorgt.

Vor rund zwei Jahren als Nachfolgeprojekt von "EDS" angetreten, hat die Gruppe bisher vor allem bei Benefizveranstaltungen und kleineren Festivals unter dem Dach der Rockwerkstatt ihren Hut in den Ring geworfen. Von "EDS" sind noch Gitarrist Garry Maier, Schlagzeuger Taner Demiralay und Frontmann Joachim Bauer (Gesang, Gitarre) am Start. Den Bass zupft mittlerweile Markus Moser. Das Quartett knüpft weitgehend an die Ära der legendären Spaßcombo an. "Schüttelfrost" mach Deutschrock mit einer gehörigen Portion Klamauk. Auf der Bühne wird gealbert und locker aus der Hüfte geschossen, es spielt keine Rolle, wenn dabei auch einmal ein Riff aus dem Ruder läuft. Nach ein paar Songs wird erst einmal eine Runde Tequila ausgeschenkt und der gleichnamige Song angestimmt.

Nach der Pause steigt "Schüttelfrost" dann mit einem vorweihnachtlichen Potpourri ein, bei dem der Weihnachtsmann persönlich mit dem Hut durch die Reihen der Zuhörer marschiert.

Zwei Stunden lang geht es Schlag auf Schlag

Aus "Stille Nacht" wird "Laute Nacht" ein kerniger Blues, auf "Leise rieselt der Schnee" reimt sich "Die Nase tut schon weh". Besinnlich geht sicherlich anders. Bei "Schüttelfrost" zählt aber vor allem die Lust an der eigenständigen Note und der Spaßfaktor im Auditorium, vor allem aber auf der Bühne.

Sänger Nick Wilhelm springt bei "Was das etwa Haschisch?" in die Bresche, Stefan Maier greift bei "Rote Rosen" in die Saiten seiner Gitarre. Von Wolfgang Ambros wird die bitterböse Hymne auf den "Zentralfriedhof" entlehnt, einer der wenigen Coversongs, die bei "Schüttelfrost" auf dem Programm stehen. Es geht gut zwei Stunden lang Schlag auf Schlag, die erste Runde Tequila ist bei weitem nicht die letzte. Ein Schuss Reggae und die eine oder andere Persiflage auf die schöne Ferienzeit gehören dazu.

Bei allem Klamauk serviert die Truppe aber durchaus auch ansprechende Rocksongs und einschmeichelnde Balladen, bei denen außer dem aus dem Ruder laufenden Songtext eigentlich alles passt. Ein Abend mit der Truppe ist einfach erfrischend anders und voller Überraschungen. Wer es in Sachen Rockmusik eher bierernst mag, ist woanders aber ganz sicher besser aufgehoben.