Die frühere Halle am Kanadaring, die lange Jahre der TV Dinglingen genutzt und in der es am Montagabend gebrannt hat, sollte ohnehin bald abgerissen werden. Die Städtische Wohnbau will auf dem Grundstück Wohngebäude errichten. Foto: Baublies

Walter-Kolb-Halle im Kanadaring brennt. 140 000 Euro Schaden

Lahr - Die Walter-Kolb-Halle im Kanadaring hat am Montagabend gebrannt. Die Polizei geht von fahrlässiger Brandstiftung aus. Verdächtigt, die Halle angezündet zu haben, werden Kinder und Jugendliche. Es entstand ein Schaden von 140 000 Euro.

Es brennt zurzeit verhältnismäßig oft in Lahr und Region. Der "Feuerteufel" und mögliche Trittbrettfahrer halten Polizei und Bevölkerung in Atem. Nun brannte am Montagabend kein Auto oder Bus ab, sondern die Walter-Kolb-Halle im Kanadaring. Verletzt wurde dabei keiner. Der Schaden wird von der Polizei auf mindestens 140 000 Euro geschätzt. Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung sind eingeleitet, erklärt die Polizei. Sie geht nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass der Brand mutmaßlich durch das Zündeln aus einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen heraus entstand. Die Polizei habe zwar einen Teil der mutmaßlichen Täter mit Namen identifizieren können, auf Nachfrage am Dienstagabend wollte sie aber noch nichts Näheres zu den Verdächtigen sagen. Offen ließ sie also etwa die Frage, wie sie auf die Kinder und Jugendlichen gekommen ist oder ob es gar Augenzeugen von der Brandstiftung gebe. "Die Untersuchungen hierzu dauern noch an", erklärt die Polizei explizit.

Der Polizei sind einige Namen der Kinder und Jugendlichen bekannt

Das Polizeirevier Lahr hat die Ermittlung zu der fahrlässigen Brandstiftung aufgenommen.

Am Montagabend gegen kurz nach 20.20 Uhr war die Feuerwehr an die seit Jahren leer stehende Walter-Kolb-Halle gerufen worden. An jene Halle, die der TV Dinglingen jahrzehntelang bis zu seinem Umzug im Sommer 2017 in sein neues Vereinsheim hinter dem Scheffel-Gymnasium nutzte. "Wir haben einen sogenannten Vollbrand im Foyer der frei stehenden Halle vorgefunden, der sich rasch aufs Dach ausgebreitet hat. Die Folge war, dass der Dachstuhl einstürzte", erklärte Thomas Happersberger von der Lahrer Feuerwehr auf Anfrage der Lahrer Zeitung.

Zur Feuerstelle sei ein Löschzug mit 15 Einsatzkräften ausgerückt. Jedoch sei bereits schnell klar gewesen, dass die Halle verloren sei, sagt der Chef der Lahrer Feuerwehr. Um 2.30 Uhr sei dann der Brand komplett gelöscht worden und somit die "Einsatzstelle kalt" gewesen.

Die Turnhalle, die in den 1960er-Jahren erbaut wurde, sollte im Rahmen eines Sanierungskonzepts im Februar 2019 abgebrochen werden, heißt es. Das könnte nun womöglich bereits schneller geschehen. Guido Echterbruch von der Städtischen Wohnbau, die Eigentümerin der Halle ist, bedauert den Brand und denkt in erster Linie an die Einsatzkräfte. "Das ist sehr ärgerlich. Vor allem für die Feuerwehrkräfte, die sich hier unnötig einem Risiko aussetzen mussten."

Info: Wohnungen

Anstelle der alten, abrissbereiten Turnhalle sollen laut der Wohnbau vier Wohngebäude mit 54 Wohnungen errichtet werden. "In zwei Bauabschnitten entsteht ab Ende 2019 zweimal geförderter Mietwohnungsraum", erklärt Geschäftsführer Guido Echterbruch. Aktuell habe man die Planungsleistungen ausgeschrieben. Bis Mitte 2021 sollen dann die Arbeiten beendet sein, sagt Echterbruch.