Schüler der Georg-Wimmer-Schule füttern die Schafe an der Hirtenhütte im Seepark. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Tierpflege: Zusammenarbeit der Georg-Wimmer-Schule und der Hirtenhütte im Seepark funktioniert

Jeden Morgen treten Schüler der Georg-Wimmer-Schule den Weg auf die Landesgartenschau an. Dort versorgen sie an der Hirtenhütte im Seepark die Schafe. Die Kooperation mit der evangelischen Kirche ist eine echte Erfolgsgeschichte.

Lahr. Der Wolkenbruch vom Morgen war gerade vorüber. Die Schüler kamen wie immer pünktlich, nur dieses Mal waren es mehr als sonst. "Sie sind unsere zuverlässigsten Mitarbeiter." Das erklärte Pfarrerin Henriette Gilbert gerade einer Gruppe Besucher. Die Schüler und Lehrer der benachbarten Förderschule hatte just diesen Morgen ausgesucht, den Tieren offiziell ihre Namen zu geben. Es kamen nicht wie sonst üblich eine Handvoll Schüler und eine Lehrkraft, sondern rund zwei Dutzend.

Die Vorfreude war groß gewesen bei den Schülern, die alle ein mehr oder weniger großes Handicap haben. Es folgte eine einfache und sehr schnelle Abstimmung mit den Füßen. Außerdem wussten Mutterschaf Hildi und die Lämmer Alischa, Luigi, Alex, Lisa und Lynn aus guter Erfahrung, dass es jetzt etwas zu fressen geben würde. Das Tohuwabohu war da perfekt.

Dann fütterten sie die Tiere mit Heu, einem speziellen Kraftfutter, dazu gab es frisches Wasser. Bei der Aufgabe, die Tiere im engen und dunklen Stall zu füttern, gab es noch Unterschiede bei den Schülern. Einige waren hier bereits Routiniers, andere, die erst ein- oder zweimal hier gewesen waren, hatten noch ein bisschen Bammel. Verständlich. Schließlich machten es die Lämmer den "Hirten" nicht gerade leicht: Das Gedränge im Stall am Futtertrog war sehr groß. Außerdem dürften die Jungtiere mittlerweile ein ganz passables Gewicht auf die Waage bringen. Erst als die Kinder den Tieren durch das Gatter im Freien Heu geben durften, kehrte etwas mehr Ruhe ein. Schließlich waren auch die Schafe sehr zufrieden. Sie nahmen den Trubel sogar recht gelassen auf. Das Heu war wichtiger. Die Lämmer haben dazu von Mutter Hildi beigebracht bekommen, dass Menschen keine Feinde sind. Das betrifft auch größere Gruppen, was beispielsweise für Stoßzeiten bei den täglichen Andachten gilt.

Jan Hähnel, einer der Lehrer an der Schule, ergänzte das Kompliment der Pfarrerin einfach so. "Das Projekt ist sehr gut angelaufen." Noch ein Vorteil: Die Schule in der Nachbarschaft des Bürgerparks werde so auch besser wahrgenommen. Die Namen für die Tiere haben sich die Schüler selbst ausgedacht. Und seither gibt es Fotos aller sechs Schafe mit dem jeweiligen Namen im Inneren der Hirtenhütte.

Die Vereinbarung, dass sich Schüler der Georg-Wimmer-Schule während der Schulzeit jeden Morgen um die Tiere kümmern, besteht nicht erst seit dem Landesgartenschau-Start. Diese Kooperation ist abgemacht worden, seit klar war, dass es lebende Schafe bei der Hirtenhütte geben würde. In der Regel sind es etwa eine Handvoll Schüler aus allen Klassen, also zwischen sechs und 18 Jahren, die jeden Morgen bis zur Streuobstwiese marschieren. Die zwei Kilometer gehen sie bei jedem Wetter.