Der Polizeichor überzeugte bei seinem Konzert in der Stadthalle mit modernem Liedgut. Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

Besucher des Frühlingskonzerts sind begeistert vom neuen Repertoire / Gäste aus Mannheim und Marburg

Von Marion Haid

Lahr. "Lang war’s, aber schön!": Fast vier Stunden hat am Samstag der Polizeichor Lahr mit seinem Frühlingskonzert seine Gäste in der vollbesetzten Stadthalle begeistert. Neben dem Gastgeber sang der Polizeichor aus Marburg und spielte das Polizeimusikkorps Mannheim.

Nach der Premiere beim Weihnachtsbenefizkonzert stand am Samstagabend erstmals Mathias Baier als neuer Dirigent beim Frühlingskonzert vor den Lahrer Polizeisängern. Und er hat mit dem Chor ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen. Das vielgehörte und beliebte Repertoire des Polizeichors mottete Baier kurzerhand ein und legte modernes Liedgut auf, das aber trotzdem nicht die Freunde des traditionellen Gesangs vor den Kopf stößt. Ganz im Gegenteil: Jubelnder Applaus gab Baier und seinen Sängern recht.

In unterschiedlichen Facetten präsentierten die Lahrer Sänger "Solange man Träume noch leben kann", Westernhagens "Freiheit", Elton Johns "Can You Feel the Love Tonight" in der deutschen Übersetzung und "Halleluja, sing ein Lied".

Den zweiten Teil widmete der Polizeichor Lahr Udo Jürgens, der Schlagerlegende, die Ende vergangenen Jahres verstarb. Viele seiner Klassiker, schon unendlich mal mitgesungen, sind in vielen Ohren fest verankert. "Griechischer Wein", "Ein ehrenwertes Haus", Schlager wie "Mit 66 Jahren", "Vielen Dank für die Blumen" und "Aber bitte mit Sahne" sowie das hintergründige "Ihr von morgen" präsentierten die Lahrer und trafen genau den Nerv des Publikums.

Besinnlich eröffneten die Marburger ihren Konzertteil mit "Sancta Maria", "Oh Herr gib Frieden", "All Night, all Day" und dem traditionellen "Ein kleiner Blumenstrauß". Das Motto des Marburger Dirigenten Klaus Fillsack ist es, dass Gesang Spaß machen und die Menschen einander näherbringen soll. Nach zwei klassischen Chorstücken ging es humorvoll mit dem "Der Hahn von Onkel Giacometo", der etwas zu wörtlich gemeinten "Diplomatenjagd" von Reinhard Mey und einem kraftvollen "Horrido" weiter. Mit dem "Froschkonzert" nahm der Dirigent die grünen Uniformen seiner Sänger auf die Schippe und präsentierte "singende Tenor- und Bassfrösche. Instrumental umrahmte der Polizeimusikkorps Mannheim unter der Leitung von Dieter Kaufmann den Abend und setzte Intermezzi.

Als "anerkannte Experten des guten Tons" hatten sie die Hits "Sexy", "Willenlos" und "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz" von Marius Müller-Westernhagen dabei und spielten in der "African Symphony" mit exotischen Klangfarben. Die Musiker spiegelten eindrucksvoll New Yorker Stimmungen in der "New York Ouvertüre", spielten traditionell den Marsch "Jubelklänge", die schwere und ungewöhnliche "Soferska Polka" sowie bekannte russische Melodien inklusive "Kalinka" und "Wo die Wolga fließt".

Humorvoll, aber auch hintersinnig führte Moderator Werner Kohler in bewährter Weise durch das Programm. Traditionell endete das Konzert mit dem "Badnerlied", das hessische und badische Sänger mit den Mannheimer Musikern auf der Bühne vereinte. Die Zuhörer forderten lauthals eine Zugabe, die prompt folgte.