Im Gartenschau-See wachsen schon kräftig Algen. Ein gutes Zeichen für die Wasserqualität, sagt die LGS. Das wuchernde Wasser-Grünzeug wird aber abgefischt. Foto: Braun Foto: Lahrer Zeitung

LGS: Gewässer kann aber nicht kippen

Es grünt so grün auf der Landesgartenschau. Nicht nur in Beeten und an Bäumen, sondern mittlerweile auch im großen See. Dort wuchern am Ufer fast ringsum dicke Algenteppiche und unter Wasser viele Wasserpflanzen. Ein gutes Zeichen, sagt die LGS.

Lahr. Er ist der Anziehungspunkt Nummer eins auf dem riesigen Gartenschau-Gelände: Der See des Seepark-Areals lockt nicht nur die Gäste von auswärts an, sondern vor allem auch die Dauerbesucher aus der Region. Er ist prächtig anzuschauen, wie er in der Sonne glänzt und bietet im Restaurant am See fast schon so etwas wie Urlaubsstimmung. Auch am Strand-Ufer genießen bei gutem Wetter täglich viele hundert LGS-Gäste das herrliche Ambiente mit den Sonnenstühlen und Knautsch-Kissen zum Herumlümmeln am Wasser.

Doch das Idyll wird fast rundherum immer grüner. An manchen Stellen wabern meterlange Algenteppiche am Ufer. Kein wirklich toller Anblick, finden viele Besucher. Ist das neue Gewässer in Gefahr, zu kippen? Was macht die LGS gegen die Algen? Wir haben bei den Verantwortlichen nachgefragt:

Der See zeigt rund um das Ufer teils schon deutlichen Algen- und Wasserpflanzenbefall. Ist das normal?

Ja das ist normal, sagt die LGS. Besonders im Hinblick darauf, dass es sich ja um ein sehr "junges" Gewässer handelt und es einige Zeit braucht, bis sich das Ökosystem vollständig ausgebildet hat. Wasserpflanzen benötigen zum Aufbau der Zellen und Stängel mehr Zeit als die Algen, so dass das Gleichgewicht im Laufe der Zeit zu Gunsten der Wasserpflanzen pendeln wird, ist sich die LGS sicher, wie Sprecherin Petra Sattler ausführt.

Werden die Algen noch mehr, wenn es heißer wird?

Der Algenbestand hat nichts mit der Wärme zu tun. Es ist eine Frage des Nährstoffangebotes im See.

Kann der See auch kippen?

Nein, der See kann nicht kippen. Das Reinigungssystem des Badesees mit der Trockenfilteranlage sorgt dafür, dass das Wasser mit Sauerstoff angereichert wird und somit genau dies verhindern soll. Die Sauerstoffsättigung beträgt aktuell etwa 80 bis 100 Prozent. Durch die Wasser-Belüftung mittels der Filterdüsen wird eine ständige Sauerstoffzufuhr sichergestellt.

Wird das Grünzeug am Ufer herausgefischt?

Ja, die Algen werden in regelmäßigen Abständen vom Ufer aus abgefischt.

Was wächst da?

Einige der Wasserpflanzen wurden gepflanzt, andere haben sich angesiedelt. Wasserpflanzen sind durchaus gewünscht. Ihr Wachstum zeigt, dass sich ein gesundes, funktionierendes Ökosystem entwickelt. Unterwasserpflanzen sind die besten Nährstoff-Zehrer überhaupt und zeigen auch an, dass das Wasser klar ist. Sie können nur in klaren Gewässern wachsen, erklärt LGS-Sprecherin Patra Sattler.

Wie tief ist das Wasser eigentlich an der tiefsten Stelle in etwa?

Das See ist an der tiefsten Stelle etwa zweieinhalb Meter tief.

Wird weiterhin frisches Wasser nachgepumpt?

Aktuell wird weiter frisches Wasser nachgepumpt, um die Verdunstungsrate im Sommer auszugleichen, genaue Tages- oder Wochenwerte werden nicht ermittelt.

Und im nächsten Sommer darf man dann drin baden, wie geplant?

Ja, an dieser Idee hält die Stadt weiter fest, ab Ende der Landesgartenschau haben die Stadt Lahr und ihre Bürger einen Badesee.

Bereits vor Beginn der Landesgartenschau wurde festgestellt, dass der neue See Wasser versickern lässt. Dies ist weiterhin der Fall. Wohin und weshalb, bleibt vorerst unklar. Erst nach der Landesgartenschau soll die Ursache lokalisiert und Abhilfe gefunden werden.