Dekan Markus Erhart (von links) verabschiedete Henny Müller-Schuhmacher. Ihr Nachfolgerin ist Katharina Beck. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Henny Müller-Schuhmacher, Bereichsleiterin des Lahrer Caritasverbands, geht in Ruhestand

Von Endrik Baublies

Lahr. Sie hat Vernetzung praktiziert, bevor der Name Netzwerk Eingang in die deutsche Sprache gefunden hatte. Henny Müller-Schuhmacher, Leiterin der "Sozialen Dienste" des Caritasverbands Lahr, ist am Donnerstag im Seniorenheim Sancta Maria in den Ruhestand verabschiedet worden. Dekan Markus Erhart und Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller würdigten die Lebensleistung.

Die Geehrte dankte nach vielen Grußworten allen Mitarbeitern der Lahrer Caritas. Sieben Jahre war sie Bereichsleiterin in Lahr, hatte 70 Mitarbeiter. Die 1951 in Mannheim Geborene war als das älteste Kind mit vier jüngeren Brüdern gesegnet. Sie stammt aus einer Arbeiterfamilie, in der es mitunter "rau aber herzlich zuging". Die Liebe der Mutter zu Büchern war das erste Bildungserlebnis, dem später ein Studium der Sozialpädagogik in Freiburg folgte. Seit mehr als 20 Jahren war sie bei der Caritas in Lahr beschäftigt.

Dekan Erhart bescheinigte ihr Authentizität und dass sie immer nach ihrer Überzeugung gehandelt habe. "Sie hat immer auf die Sache, nie auf die Personen geschaut." OB Müller fragte, frei nach Goethes Faust, was das Innere einer Stadt zusammenhalten würde? Müller zählte die Institutionen wie Verwaltung und Verbände auf. Mit der folgenden Ergänzung: "Es kommt auch darauf an, was für Menschen wir haben." Henny Müller-Schuhmacher habe, so der OB weiter, "eine soziale Intelligenz", sowie "das Fai-ble, nachhaltig und emotional zu wirken". Ihre Fähigkeit, Menschen zu zeigen, dass sie etwas wert seien, sei immer bereits die halbe Miete gewesen. "Sie waren die Person, die viele mit der Caritas verbunden haben."

Georg Benz. Sozialdezernent des Landkreises, berichtete von einer guten Zusammenarbeit und einem regelmäßigen Austausch. Daher konnte er aus eigener Erfahrung von Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Kompetenz, Engagement, Durchsetzungsfähigkeit, Kollegialität und auch viel Humor berichten. Müller-Schuhmacher habe immer auch die Not hinter der Not erkannt. Und sie habe sich immer bemüht, nicht Almosen, sondern Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Nicole Buchholz vom Diözesanverband der Caritas aus Freiburg erinnerte daran, dass die Leiterin der "Sozialen Dienste" der Caritas "ohne roten Teppich und mit nicht gerade einfachen Bildungschancen" ihren Weg gegangen sei. Sie habe es vermocht, ein "tragfähiges und lebendiges Netzwerk" zu schaffen. Müller-Schuhmacher hat ihre Nachfolgerin, Katharina Beck, bereits eingearbeitet.