Unwetter: Auch am Mittwoch trat die Schutter über die Ufer
Schuttertal - Weniger als 24 Stunden nach dem verheerenden Unwetter am Dienstag ging am Mittwoch der nächste Starkregen über Schweighausen nieder. Wieder ergossen sich Wassermassen talwärts, es kam erneut zu Überschwemmungen.
"Es war praktisch alles wie am Tag zuvor", sagte der Schuttertäler Feuerwehrkommandant Achim Zehnle zu unserer Redaktion – "nur dass der Starkregen diesmal früher kam". Am Dienstag hatte es gegen 20 Uhr für eine Stunde über Schweighausen bös gewittert, am Mittwoch öffnete der Himmel gegen 16 Uhr an derselben Stelle seine Schleusen, wieder für eine Stunde. Außer dicken Tropfen fielen auch Hagelkörner.
Bachbett ist nicht groß genug für Wassermassen
So ergab sich praktisch das identische Szenario wie tags zuvor: Wieder flossen braune Wassermassen talabwärts, wieder trat die Schutter in Dörlinbach über die Ufer, überflutete Vorgärten und die Hauptstraße. Das Bachbett sei nicht groß genug, um so viel Wasser in so kurzer Zeit aufzunehmen, konstatierte Zehnle. "Auf der einen Seite ist die Straße, auf der anderen gleich Bebauung", beschreibt der Feuerwehrchef die enge Lage der Schutter, die die Wassermassen so auch am Mittwoch nicht halten konnte.
Die Schäden des Unwetters am Dienstag waren noch nicht vollständig beseitigt, da ergoss sich erneut eine braune Brühe über die Landschaft, wobei das Wasser diesmal wohl noch ein paar Zentimeter höher stieg als tags zuvor. In Schweighausen waren Bauhofmitarbeiter der Gemeinde am Nachmittag noch damit beschäftigt, die Straße von den Folgen des Unwetters am Dienstag zu säubern, als das Wasser zurückkam und alle Aufräumarbeiten zunichte machte. In Dörlinbach liefen am Mittwoch dieselben Keller neben der Hauptstraße voll wie tags zuvor. Dort hatten Anwohner teils stundenlang gearbeitet, um die Schlammreste aus ihren Räumen zu bekommen und ihre Häuser sowie Anwesen sauberzumachen, als auch schon die nächste "Ladung" kam. Entsprechend rückte die Feuerwehr wieder an, um Keller auszupumpen.
Feuerwehrleute haben alle Hände voll zu tun
Die Wehrleute hatten alle Hände voll zu tun, für sie war es innerhalb von 24 Stunden der nächste Großeinsatz. Insgesamt waren rund 45 Kräfte der Schuttertäler Gesamtwehr auf Trab, die von knapp 20 Wehrleuten aus Steinach und Welschensteinach unterstützt wurden. Zehnle ist den Kollegen für die nachbarschaftliche Hilfe dankbar, lobt auch die eigenen Leute, die wieder sehr gute Arbeit geleistet hätten. Man habe noch Glück im Unglück gehabt, dass das Unwetter beide Male tagsüber kam – nachts wäre der Einsatz erheblich schwieriger gewesen, konstatierte der Feuerwehrkommandant.