So soll das Wohn- und Geschäftshaus an der Südseite des Marktplatzes beim Torbogen aussehen. In dem Gebäude sollen 13 Wohnungen und eine 400 Quadratmeter große Gewerbefläche geschaffen werden. Visualisierung: Schaible Foto: Lahrer Zeitung

Bauprojekt: Wohn- und Geschäftshaus am Marktplatz soll in zwei Jahren fertig sein

Im Frühjahr fällt der Startschuss für ein wichtiges Projekt beim Marktplatz: Die frühere "Marktschenke" und das Nachbargebäude werden abgerissen, dafür baut der Lahrer Architekt Michael Schaible dort ein Wohn- und Geschäftshaus.

Lahr. "Mir geht es um die Stärkung der Innenstadt", sagte Schaible am Donnerstag über sein Projekt, über das die Lahrer Zeitung bereits exklusiv berichtet hat. Vier Geschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss soll das Wohn- und Geschäftshaus haben, das anstelle der beiden Gebäude Marktplatz 9 und 10 – also dem Haus mit dem Döner-Laden "Marktstüble" und der früheren Wirtschaft Marktschenke – gebaut werden soll.

13 Mietwohnungen mit zwei bis zweieinhalb Zimmern sollen in dem neuen Gebäude am Torbogen entstehen. "Wohnen in der Innenstadt ist für mich ein wichtiges Thema", so der überzeugte Innenstädtler Schaible. Das soll jedoch bezahlbar bleiben: Schaible schätzt, dass die Kaltmiete für eine der Wohnungen bei rund 500 Euro liegt. Stellplätze – jeweils einen für eine Wohnung – sollen in der Bertholdstraße geschaffen werden. Die Wohnungen selbst sind "überwiegend barrierefrei" (Schaible), es gibt einen Aufzug.

"Marktschenke" wird abgerissen

Herzstück des neuen Wohn- und Geschäftshauses soll jedoch das Erdgeschoss mit 400 Quadratmetern Gewerbeflächen werden. Die Fläche kann in Einheiten mit jeweils 100 Quadratmetern aufgeteilt werden. Was genau dort reinkommt, steht noch nicht fest. Schaible und seine Tochter Michaela, die ihn bei dem Projekt unterstützt, denken dabei explizit an Gastronomie, aber auch an Lebensmittel- oder Feinkostgeschäfte.

Schaible und sein Team haben sich vorgenommen, dass der Neubau in etwa zwei Jahren fertig ist. Die Bauzeit ist deshalb etwas großzügiger bemessen, weil auch noch die Archäologen zu ihrem Recht kommen müssen: Die "Marktschenke" grenzt an die Stadtmauer und den Stadtgraben, die ausgiebig untersucht werden sollen. Hinzu kommt, dass der Untergrund nicht einfach ist: In früheren Zeiten wurde insbesondere der Stadtgraben mit problematischen Material aufgefüllt, wie Baubürgermeister Tilman Petters beim Pressetermin sagte. Die Baugenehmigung werde kein Problem sein, ließ er durchblicken.

Oberbürgermeister Markus Ibert lobte das Engagement Schaibles als vorbildlich. Es müsse mehr solche Unternehmen geben, die etwas für die Innenstadt tun.

Während der Bauphase muss ein Baukran auf dem Marktplatz aufgestellt werden, was Auswirkungen auf den Wochenmarkt hat. Der Torbogen kann dann nicht passiert werden.

Michael Schaible hat vor drei Jahren die frühere "Marktschenke" an der Südseite des Platzes gekauft und hat die Fassade aufgehübscht. Weder dieses Gebäude, noch das Nachbarhaus Marktplatz 9 eignen sich für eine Sanierung, bestätigte auch Bürgermeister Petters. Theoretisch ist eine Erweiterung des Projekts denkbar: Weil Schaible auch benachbarte Gebäude gehören, wäre eine Passage mit Verbindung zur Marktstraße denkbar.