Alexandra Franz (44) arbeitet seit knapp drei Wochen an der Eichrodt-Grundschule. Foto: Bieber Foto: Lahrer Zeitung

Schule: Alexandra Franz ist die neue Leiterin der Eichrodt-Grundschule / Europa ist ihr ein wichtiges Anliegen

Seit September 2017 ist an der Eichrodt-Grundschule die Stelle eines Rektors ausgeschrieben gewesen. Die Suche ist seit diesem Schuljahr beendet: Alexandra Franz (44) heißt die neue Schulleiterin.

La hr. Alexandra Franz, blonde Haare, schwarze Brille, blaue Bluse und helle Jeans, lächelt. "Kommen Sie herein, ich bin sofort bei Ihnen", sagt sie. Ihr Büro ist riesig, in der Mitte steht ein runder Tisch. Ihr Schreibtisch ist fast drei Meter lang. Franz muss noch kurz etwas im PC eingeben –– "Verwaltungssachen". Seit Schuljahresbeginn ist sie die neue Rektorin der Eichrodtschule in Lahr.

"Ich muss mich aber noch an vieles gewöhnen, denn ich bin erst seit knapp drei Wochen hier", sagt die 44 Jahre alte Pädagogin, die zuvor einige Jahre Co-Rektorin an einer Schule in Gengenbach gewesen ist. Langfristig Co-Rektorin zu sein wollte sie aber nicht: "Ich wollte mich persönlich verändern, weiterentwickeln. Wollte Rektorin werden an einer Schule in einer größeren Stadt mit einer noch heterogeneren Schülerschaft." Zumindest letztere findet sie sicherlich an der Eichrodt-Grundschule. Dort treffen sehr unterschiedliche Schüler aufeinander. "Die bunte Mischung ist für die Schüler mittlerweile Realität geworden", sagt Franz.

Kritik an vergleichsweise geringer Bezahlung der Grundschulrektoren

Der durchaus legitime Schritt auf der Karriereleiter einer ambitionierten Lehrerin lässt sich nachvollziehen. Kann er doch zudem auch zum Glücksfall für beide Seiten werden. Die Eichrodtschule hatte seit April 2017 eine kommissarische Rektorin; die Schule wird also wieder mit Franz ein junges und motiviertes Gesicht für die Außenwahrnehmung bekommen, mit dem sich Eltern und Schüler bestenfalls sogar identifizieren werden.

Und für Franz, die in Hofweier lebt, ist die neue Stelle neben einer persönlichen Herausforderung auch ein Karrieresprung. Zu Recht sagt sie deshalb auch: "Das Rüstzeug, das ich jahrelang als Co-Rektorin erlernt habe, möchte ich jetzt an der Eichrodtschule ausprobieren." Franz wird die Chefin für 13 Lehrer sein und für etwa 180 Schüler verantwortlich sein. Keine leichte Aufgabe, zumal Franz neben zahlreichen Verwaltungsaufgaben, die die Stelle als Rektorin mit sich bringt, noch selber 14 Stunden vor der Klasse stehen muss, um unter anderem Mathematik zu unterrichten.

Denn auch Rektoren sind nicht vom Unterrichtsdeputat befreit, das findet Franz übrigens ein wenig ungerecht, obwohl sie selbstverständlich gerne unterrichtet. "Hätte ich weniger Unterrichtsdeputat wäre ich nicht unglücklich."

Bedenkt man auch, dass die in Freiburg studierte Pädagogin und ihre Rektorenkollegen in der Regel weniger verdienen als "normale" Lehrer der Sekundarstufe 1 ist das sicher nicht gerecht. Franz: "Die Bezahlung der Rektoren an Grundschulen sollte aufgrund des Anforderungsprofils angeglichen werden an jene für Lehrer, die an weiterführenden Schulen arbeiten", sagt Alexandra Franz.

Die Neue an der Eichrodtschule gehört der neueren Rektoren-Generation an, nicht nur wegen ihres Alters. Sie denkt immer zuerst an ihr Team, an das Kollegium, ist offen für neue Konzepte und möchte ihre Schule auch unbedingt für Europa gewinnen. "Ich habe Schul- und Lehrerfahrungen an skandinavischen Schulen gesammelt. Diese wertvollen Erfahrungen möchte ich nie missen. Wenn es eine Chance gibt, auch unsere Schule für Kooperationen mit europäischen Schulen zu begeistern, wäre ich sofort dabei."

Ludwig Eichrodt ist der Namensgeber der Grundschule. Dieser war ein humoristischer Dichter. Er wurde am 2. Februar 1827 in Durlach bei Karlsruhe geboren und starb 65-jährig an seinem Geburtstag 1892 in Lahr/Schwarzwald.