Hutch Hensle moderierte "La dolce coro" mit humorvollen und informativen Kommentaren in einem weiten musikalischen Bogen von Pop bis Latin. Foto: Wilhelm

Zusammen mit seinem Chor "La Dolce Coro" erwärmt der Musiker die Gemüter im Schlachthof

Lahr - Trotz eisiger Kälte haben die Zuschauer den Schlachthof beim Konzert von Hutch Hensle mit seinem Chor "La Dolce Coro" am Samstag gut gefüllt. Ein Bogen von Pop über Jazz und Latin.

Hutch Hensle ist bei den Konzerten der Lahrer Rockwerkstatt wahrlich kein Unbekannter. Hat er doch Jahre lang mit seinen Poor Poets das traditionelle Weihnachtskonzert im Schlachthof bestritten und fühlt sich - wie er bei seiner Begrüßung erwähnte - auf dieser Bühne wie im eigenen Wohnzimmer angekommen. Das Konzert zeigt, wie breit die Veranstaltungen der Lahrer Rockwerkstatt im Repertoire inzwischen aufgestellt sind und sich auch im Publikum widerspiegelt, das sicher mit vielen Schlachthof-Ersttätern gespickt war.

Hutch Hensle moderierte "La dolce coro" mit humorvollen, charmanten und informativen Kommentaren, auf zwei Sets verteilt, in einem weiten musikalischen Bogen von Pop, launigen Evergreens über Jazz bis Latin. Titel von Bill Withers, Toto, Keb Mo, Adele, Beatles oder Crosby, Stills and Nash -- Songs, die selten bis nie auf der Setliste eines Pop-Chors erscheinen. Hutch Hensle hat das Programm mit eigenen Arrangements den acht Stimmen auf den Leib geschneidert, wobei er nicht die einfachen Elemente der Harmonielehre beim Chorsatz zur Anwendung brachte, sondern mit teilweise jazzigen Klangfarben die Anforderungen an den Chor auf ein hohes Niveau setzte.

Die Umsetzung erfordert akribische Probenarbeit, wobei sich der Chor diese unter anderem an einem Probenwochenende in der Musikakademie Staufen erarbeitete. Diese Arbeit hat sich wahrlich gelohnt - schon beim ersten Titel "Hand it over" von Keb Mo präsentierte sich "La Dolce Coro" als kompakter Klangkörper. Die Früchte der Probenarbeit zeigten sich vor allem in Joe Zawinuls "Birdland". Diese Hürde nahmen die sechs Damen und zwei Herren, wobei der Chor dabei schon an seine Grenzen gehen musste. Bei "Hello" von Adele gab Petra Plata Cornelia Schmidt die Gelegenheit, sich solierend auszuzeichnen.

Cornelia Schmidt als ausgebildete Schauspielerin war auch als charmante Protaganistin der Adaption der SWR1-Sendung "Pop und Poesie" für den textlichen Teil verantwortlich; dabei wurden die Titel "Sittin on the Dock of the bay" von Otis Redding und "Honesty" von Billy Joel dargeboten. Die musikalische Umsetzung dieser beiden Titel bescherte zwei Soloperformances von Hutch Hensle.

Info: Im Duett

Ein besonderer Moment des Abends, offensichtlich auch für Hutch Hensle, war der Auftritt seiner 17-jährigen Tochter Annika. Im Duett mit ihm spielten sie "Bridges" von John Legend und Alphaville’s "Big im Japan", hier tauschte Annika mit ihrem Vater den Platz am Piano.