Der Corona-Ausbruch im Lahrer Klinikum ist noch nicht unter Kontrolle gebracht worden. Foto: Schabel

Pandemie: Positive Tests im Ortenau-Klinikum in Lahr und Ettenheim / Fünf Mutationen nachgewiesen

Lahr/Ettenheim - Entwickelt sich das Ortenau-Klinikum Lahr-Ettenheim zum Corona-Hotspot? Trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen inklusive Aufnahmestopp auf mehreren Stationen vermeldete der Klinikverbund am Donnerstag auf LZ-Nachfrage zehn weitere Neuinfektionen. Im Rahmen von "umfangreichen Reihentestungen" fielen laut Klinik-Sprecher Christian Eggersglüß neun Ergebnisse in Lahr und eines in Ettenheim positiv aus. Informationen, wie viele Patienten und wie viele Mitarbeiter betroffen seien, lägen ihm nicht vor. Immerhin: In Lahr sei in den vergangenen 24 Stunden (Stand Donnerstag, 13.51 Uhr) kein Test mehr positiv gewesen.

Es ist die dritte Hiobsbotschaft binnen weniger Tage aus dem Krankenhaus: Am Mittwoch vergangener Woche war bekannt geworden, dass sich 42 Lahrer Patienten und Mitarbeiter mit Corona infiziert haben, am Montag dieser Woche folgte die Meldung von elf neuen Fällen, plus weiterer in Ettenheim.

Als Konsequenz aus dem Corona-Ausbruch werden in Lahr auf drei Normalstationen keine Patienten mehr aufgenommen, in Ettenheim gilt für eine Station ein Belegungsstopp. An beiden Standorten finden bis auf Weiteres keine plan- und verschiebbaren Operationen statt (wir berichteten).

Kritik von Patienten

Aktuell hat die Klinikleitung laut Eggersglüß entschieden, die freien OP-Kapazitäten in Ettenheim für ambulante Eingriffe zu nutzen, die in Lahr derzeit nicht möglich seien. Der Sprecher betont: "Das Ortenau-Klinikum in Lahr ist aufnahmefähig.

Insbesondere die Notfallversorgung ist gewährleistet. Auch nimmt die Geburtshilfe weiterhin schwangere Frauen zur Entbindung auf." Daneben sei in Ettenheim die Versorgung von Notfallpatienten "weiterhin gewährleistet". Auch der ambulante Betrieb inklusive Sprechstunden laufe weiter.

Kritik von Patienten, wonach in der Vergangenheit Zimmer überbelegt und Hinweise auf Corona-Erkrankungen ignoriert worden seien, weist das Klinikum zurück: "Werden Symptome festgestellt, werden unmittelbar die notwendigen Maßnahmen eingeleitet." Beschäftigte könnten sich derzeit täglich mit einem Schnelltest testen lassen, auch Patienten würden regelmäßig getestet.

Sorgen bereitet den Klinik-Verantwortlichen derweil der Nachweis von acht Virus-Mutationen in ihren Häusern – fünf davon in Lahr.