Nett am LGS-See sitzen, wie hier 2018, das geht für Martin Herrenknecht und sein Aufsichtsratsmitglied Gerhard Schröder gerade nicht. Auch sie tagen derzeit digital. Foto: Braun Foto: Lahrer Zeitung

Wirtschaft: Firmenchef fördert jetzt Schwanauer Grundschule

Schwanau (jöb). Das 5000-Mitarbeiter-Unternehmen Herrenknecht kommt insgesamt ganz gut durch die Corona-Krise. Allerdings sei ein Kollege nach einer Corona-Erkrankung gestorben. Das sei für die ganze Belegschaft sehr belastend gewesen. 14 Mitarbeiter seien in der Schwanauer Zentrale mit dem Virus infiziert gewesen, seit Mai gebe es keine neuen Fälle mehr. Herrenknecht setze weiter konsequent auf Hygiene, Abstand und Masken sowie neue Schichtmodelle, die auch samstags und sonntags greifen würden.

Im Gespräch mit unserer Zeitung machte Firmenchef Martin Herrenknecht deutlich, dass der Familienbetrieb solide aufgestellt sei und kaum staatliche Unterstützung in Anspruch nehme. Lediglich 193 der 2200 Schwanauer Mitarbeiter seien zeitweise in Kurzarbeit gewesen. Diese Phase sei aber vorbei.

Hoffen auf verschobene Projekte des Vorjahres

Wie das Geschäftsjahr 2020 abschließen werde, lasse sich nicht vorhersagen. Das erste Halbjahr sei natürlich nicht so rund wie sonst gelaufen. Man hoffe jedoch auf Projekte, die sich voriges Jahr verschoben hätten.

Vieles laufe im Betrieb nun digital. Auch der Aufsichtsrat habe per Skype getagt. "Wir haben uns aus verschiedenen Orten der Welt zusammengeschaltet, Gerhard Schröder war etwa aus Hannover dabei", berichtet Herrenknecht. Aber nicht nur die Wirtschaftslenker sollten digital fit sein. Auch Kinder und Jugendliche müssten gefördert werden. Konkret mache er das mit einer Kooperation mit der Schwanauer Grundschule, die Herrenknecht komplett mit Tablets für alle Schüler ausstatten lassen will, sofern die Eltern zustimmen. Es gelte, die nächste Generation auf die Digitalwelt vorzubereiten.

Herrenknecht, der diese Woche 78 wurde, will weitermachen, so lange es seine Gesundheit erlaube.