Aus der Auszeit der Handballsaison wird ein Abbruch: Der Südbadische Verband folgt damit der entsprechenden Empfehlung des DHB. Foto: Eibner Foto: Lahrer Zeitung

Corona: Abbruch unterhalb von Liga drei / Absteiger wird es nicht geben / Wertung der Runde noch offen

Die Entscheidung im südbadischen Handball ist gefallen: Der Verband folgt der Empfehlung des DHB und bricht die Saison unterhalb der dritten Liga ab. Absteiger soll es nicht geben. Wie die Saison gewertet wird, ist allerdings noch nicht klar.

Mit dem Abbruch der bis zum 19. April ausgesetzten Saison ist ein erster Schritt getan. Doch ein paar Fragen sind noch offen.

Folgt der Südbadische Verband der DHB-Empfehlung zum Abbruch?

Ja. SHV-Präsident Alexander Klinkner bestätigte am Sonntag per Mail, dass man der Empfehlung des DHB folgen wird. "Das Präsidium des SHV hat die Beendigung der Spielrunde 2019/20 beschlossen. Mit dieser Entscheidung sind alle weiteren Spiele der Runde 2019/2020 abgesetzt", heißt es in dem Statement des Verbands. "Der Beschluss zum Abbruch ist uns nicht leichtgefallen, aber mit dem Beschluss erreichen wir Planungssicherheit für die Vereine", so der Verband weiter.

Sind alle Ligen davon betroffen?

Nein. Die dritte Liga, in der der TV Willstätt spielt, wartet genau wie die beiden ersten Bundesligen und die Jugend-Bundesliga noch ab, heißt es vom DHB.

Was bedeutet das für die Auf- und Abstiegsregelung?

Das ist eines der Themen, das die Landesverbände entscheiden. Der DHB hat für seine Ligen entschieden, dass es im Fall eines Abbruchs nur Aufsteiger und keine Absteiger geben wird. "Das Präsidium des SHV hat diese Sichtweise übernommen. Das heißt, dass es durch die abgebrochene Spielrunde nur Gewinner geben wird: Sportlich keine Absteiger, sportlich jedoch Aufsteiger", so der SHV. Mannschaften, die "aus anderen als sportlichen Gründen eine Klasse tiefer melden wollen, wird dies gestattet". "In Situationen, wie wir sie gerade erleben, sollte keine Mannschaft benachteiligt werden", begründet der Verband die Entscheidung. Da man dadurch mit größeren Ligen rechnet, wird der SHV-Pokal in der kommenden Saison abgesagt. "Wir wollen damit den Terminkalender frei halten für eine eventuell nötige Erhöhung der Spiele in einzelnen Klassen", so der SHV.

Was heißt das für die Vereine im Tabellenkeller?

Alle Mannschaften im Abstiegskampf dürfen aufatmen, sie bleiben auch in der kommenden Runde in ihrer Liga. Der HTV Meißenheim und der TuS Oberhausen, beide im Tabellenkeller der Südbadenliga, haben also den Klassenerhalt sicher.

Und wie sieht’s an der Tabellenspitze aus?

Hier dürfte es teilweise komplizierter werden, eine Entscheidung zu treffen. Ein interessantes Beispiel aus der Landesliga Nord der Männer: Der TuS Ottenheim ist mit 28:12-Punkten Zweiter, Tabellenführer TV Baden-Baden/Sandweier hat 28:10-Punkte und ein Spiel weniger absolviert. Ebenfalls eine enge Konstellation findet sich in der Männer-Bezirksklasse. TuS Altenheim II hat als Erster 35:3-Punkte, Verfolger Zunsweier (33:3-Punkte) hat ein Spiel in der Hinterhand. Über die Wertung der abgebrochenen Saison ist jedoch noch nicht entschieden. Der SHV "hat die Alternativen zur Wertung der Runde gesichtet sowie aus der Vielzahl der Ansätze Beiträge auf die Ebene des DHB eingebracht". Bei der Entscheidungsfindung auf DHB-Ebene werde man sich "aktiv einbringen", schreibt der SHV.

Wie könnte die Saison gewertet werden?

Denkbar wäre eine Wertung zum Stand des Abbruchs am 12. März. Alternativ könnte man auch die Tabelle nach der Hinrunde zu Rate ziehen. Oder man berechnet per Quotient eine Abschlusstabelle. Im Hessischen Verband, der die Saison bereits Mitte März endgültig beendet hatte, wurde die Tabelle vom 13. März gewertet. "Das Präsidium des SHV wird sich in den kommenden Tagen mit der finalen Wertung der Spielrunde 2019/20 befassen und seine Entscheidung kommunizieren", heißt es vom Verband.