Besonders beeindruckten Andrea Kiefer am Bass und Milena Schulz am Schlagzeug am Freitagabend beim LGS-Konzert. Fotos: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Der Auftritt von "Blues World" hat längst nicht nur die Puristen

Der Auftritt von "Blues World" hat längst nicht nur die Puristen des Blues am Freitagabend beeindruckt. Die Band schürfte in den Analen des Genres. Mit Spielfreude und Authentizität fesselte die Band ihr Publikum.

Der neue Groove in der Ortenau mit Blues World. Der eine ist Chef von "Jimmy’s Soul Attack", der andere von "Mainstreet". Vor knapp zwei Jahren haben die beiden Sänger und Gitarristen gemeinsam ein drittes Projekt ins Leben gerufen. "Blues World" heißt die neue Gruppe, die "Jimmy" Gottschalk und Klaus Bayer gegründet haben. Mit dabei: Georg Eichhorn an Piano und Orgel, Andrea Kiefer am Bass und Milena Schulz am Schlagzeug. Die fünf, in der Ortenau sehr bekannten Musiker spielen, wie der Name der Band schon verspricht, ausschließlich Blues.

Lahr. Blues und Rock reichen sich die Hand, wenn Joachim "Jimmy" Gottschalk und Klaus Bayer, zwei Brüder im Geiste, mit ihrer neuen Band "Blues World" auf der Bühne stehen. Am Freitagabend hat sich die vor knapp zwei Jahren gegründete Formation das Publikum im Bürgerpark der Landesgartenschau gerockt.

Erdiger Blues trifft auf knackige Rockriffs, die Gitarren von "Jimmy Gottschalk" und Klaus Bayer heben ab, ohne sich dabei in den Exzessen allzu sehr ausufernder Soli zu verheddern.

Die beiden Männer aus Offenburg sind Brüder im Geiste, obwohl sie sich dem Blues aus zwei unterschiedlichen Richtungen nähern. Gottschalk, das mittlerweile fast 70-jährige Urgestein der regionalen Musikszene, war in den 1960er-Jahren mit den legendären "Rippers" am Start. Seine Band "Jimmy’s Soul Attack" ist eine Institution. Er steht für den authentischen, erdigen Blues eines Ray Charles oder John Lee Hooker – für die bisweilen mit einer Prise Soul gewürzten Klassiker, die er zwischendurch auch ganz ohne Gitarre mit einer dunklen, rauchigen Stimme zum Besten gibt.

Klaus Bayer ist nicht nur ein paar Jahre jünger als Gottschalk. Der Mann, der 1983 die Gruppe "Mainstreet" aus der Taufe gehoben hat, steht für die rockige Seite des Genres. Bei ihm klingen Jimi Hendrix und Garry Moore an, der rumpelnde Sound von "ZZ Top", die flirrenden Läufe der "Allman Brothers Band".

Mit der Ende 2016 gegründete Band "Blues World" servieren die beiden eine authentische, aber immer auch erfrischende Melange, die das Publikum bei der Stange hält und mitreißt. Das abwechselnd singende Gitarrenduo wird dabei ergänzt durch Tastenmann Georg Eichhorn, der "Jimmy" Gottschalk mit seinen Klavierläufen auch durch die eine oder andere Ballade zu tragen vermag.

Für den passenden Groove sorgt eine weibliche Rhythmusabteilung, mit Bassistin Andrea Kiefer und Milena Schulz am Schlagzeug. Die beiden "Ladies" ackern, sorgen für ein solides Grundgerüst, das immer wieder wunderbar knackig daherkommt. Genau hier liegt die Stärke der Band, die am Freitagabend zwei Stunden lang das Publikum im Bürgerpark der Landesgartenschau rockte. Das Quintett servierte einen unterhaltsamen Streifzug durch die Analen des Blues und Bluesrock, spielte sich lustvoll die Bälle zu.

Hier eine durch und durch erdige Ballade, die Gottschalk nur von Klavier und Bass getragen anstimmte. Da ein flirrendes Gitarrenduell, eine Rocknummer, die spürbar die Handschrift von Klaus Bayer prägte.

Quintett spielt sich die Bälle gekonnt zu

Der Auftritt von "Blues World" beeindruckte längst nicht nur die Puristen des Blues unter den knapp 300 Zuhörern vor der Bühne im Bürgerpark. Die Band schürfte in den Analen des Genres, beeindruckte mit Spielfreude und Authentizität, einem Feeling, das die Zuhörer fesselte und faszinierte. Am Ende musste das Set sogar gestrafft werden, um die vorgesehene Konzertdauer nicht all zu sehr zu überziehen.