Lahr - Die Revue "Black & White" des Lahrer Vereins "SV Solidarität" war am Wochenende ein gelungener Auftakt in der Mehrzweckhalle im Bürgerpark. Vor einem Jahr hatten die etwa 50 Rollschuh-Künstler das Programm als krönenden Abschluss in der Großmarkthalle gezeigt.

Der Unterschied zwischen der alten Trainingsstätte und der neuen, wesentlich größeren Halle ist elementar. Die Zuschauer hatten am Wochenende in der neuen Halle auf dem Parkett mehr Platz, was auch für die gesamte Arena galt. Gerade das grandiose Finale "Schach" war mit den vielen "Figuren" an der alten Stätte an Grenzen gestoßen.

Tänzerinnen können sich in voller Pracht entfalten

In der neuen Halle war der Raum da, sodass sich die 18 Tänzerinnen in voller Pracht entfalten konnten. Auch die Zugabe, ein Auftritt aller Teilnehmer nach dem Finale und dem Schachmatt der schwarzen Königin, war eine andere Klasse. Das lag nicht nur an der Souveränität aller Rollschuhläufer, sondern schlicht an viel mehr Raum. Daher war letztlich nur der Beifall, den es hier gab, nicht wirklich vom Applaus vor einem Jahr zu unterscheiden. Mehr Nähe, die es bei den steilen Rängen in der Großmarkthalle gegeben hatte, war im Vergleich zur jetzigen Show sicher auch nur marginal.

Bei der Schau traten Solisten genauso wie Gruppen auf. Schwarz und Weiß ("Black and White") boten viele Schattierungen, die auch in der neuen Halle gekonnt in Szene und ins richtige Licht gesetzt wurden. So war der Auftritt der zwölf Pandas sicher so schnuckelig, wie es die jungen Pandabären im Berliner Zoo sind. Mit einem entscheidenden Unterschied. Die Pandas in Berlin gibt es hierzulande nur als Blog. Der Tanz der Kinder in der Mehrzweckhalle war bei – den übrigens restlos ausverkauften – Aufführungen am Freitag und Samstag live.

Herausragend waren die Solistinnen Alisa Beck als weißer Schwan "Odette" und Sofia Kucharzewski als schwarzer Schwan "Odile", die als Duett zu Peter Tschaikowskis Ballett "Schwanensee" die Halle zur Gänze ausfüllten. Der anmutige Tanz, den Lilli Lepoittevin, Lara Peddell und Lea Schultheiß als "kleine Schwäne" ergänzten, sorgte gewissermaßen für Gänsehaut.

Nicht weniger anmutig ist die Kunst des "ewigen Tramps" Charlie Chaplin gewesen. Alexander Peddell sorgte mit Spazierstock, Melone, verbeulten Hosen und dem viel zu kleinen Jackett für eine gelungene Interpretation. Dass die zu großen Schuhe fehlten, war der Revue auf Rollschuhen geschuldet. Es fehlte auch eine der ganz großen komischen Fähigkeiten des Schauspielers Chaplin. Hingefallen ist der Lahrer Artist nicht.

Gelungene Mischung aus Artistik und Komik

Die Darstellung war dennoch eine gelungene Mischung aus Artistik und Komik. Peddell hat die Kunst, wie Chaplin mit Hut und Stock gegen die Widrigkeiten der Welt tapfer aber immer vergeblich ankämpfte, insgesamt bravourös gemimt.

Peddell glänzte auch gemeinsam mit Mara Richter in der Darstellung einer Pantomime. Alisa Beck, Sofia Kucharzewski traten als vier Pierrots zusammen mit Alexandra Etzel und Ann-Kathrin Beck wunderbar melancholisch auf. Die Geisterstunde mit Saskia Tränkle, Lisa Sauter und Nicole Wacker war so schaurig, wie ein Hexentanz und ein Auftritt der zwei Horrorballerinas (Mara Richter und Isabel Basler).

Das Programm

Zu "Black & White" gehörten ein Tanz von Zebras auf Rollschuhen, Jing und Jang, Nonnen zu dem Klassiker "Sister Act", ein "Winterwunderland" samt "Schneeflöckchen", eine Scharade mit Schornsteinfegern und ein Hexentanz samt schwarzen Katzen. Da sich die letztgenannten aber im Uhrzeigersinn auf der großen Bühne bewegt haben, war das sprichwörtliche Unglück "Schwarze Katze von Rechts" ausgeschlossen. Aber: "Schwarze Katzen von links" sollen angeblich Glück bringen. Glücklich waren die vielen Gäste und alle Darsteller sicher.