So kannte man ihn in Lahr: Mit seinen ungewöhnlichen Outfits fiel er auf in der Innenstadt. Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Nachruf: Lahrer Urgestein ist beim Bahnhof ums Leben gekommen / Spendenaktion gestartet

Lahr. Er war ein Original und gehörte zum Stadtbild einfach dazu: Groß ist die Betroffenheit über den Tod von Alfons Nowak, der in Lahr nur als "Alfons" bekannt war.

Er war Lahrs bekanntester Obdachloser, war meist in Frauenkleidern, mit Cowboyhut und Gummistiefeln unterwegs und machte immer wieder gerne Anstalten, den Verkehr zu regeln. "Alfons" galt als Einzelgänger, der den Kontakt mit anderen Obdachlosen, deshalb auch die städtischen Unterkünfte mied und auch sonstige Hilfeangebote kategisch ablehnte. In der Lahrer Marktstraße – gelegentlich auch in der Friesenheimer Ortsmitte – war er fast immer präsent, zuletzt wurde er am Montagnachmittag dort gesehen. Der 70-jährige Lahrer ist in der Nacht auf Dienstag beim Lahrer Bahnhof von einem Zug erfasst worden, wie die Polizei bestätigt hat. Ob es ein Unfall oder Suizid war, bleibt unklar. Fremdverschulen schließt die Polizei aus. Die Anteilnahme und Betroffenheit sind groß, wie auch auf der Facebook-Seite "Du bist aus Lahr, wenn..." deutlich wurde. "Alfons wird uns fehlen", Du bist und bleibst was besonderes für die Stadt", "Ruhe in Frieden, Alfons, keiner wird dich je vergessen" oder "Ein Lahrer Urgestein ist von uns gegangen", das sind nur einige der Kommentare.

Betroffenheit ist auch für Christine Amann-Vogt der Grund, dass sie nach der Nachricht vom Tod von Alfons Nowack eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat. "Das ist für mich eine Herzensangelegenheit", erklärte sie im Gespräch mit unserer Zeitung die Motivation. Sie habe ihn persönlich bekannt und immer wieder Kontakt mit ihm gehabt. Weil sie schon einmal eine Spendenaktion gestartet hat, habe sie sich dazu entschlossen. Es gehe jetzt darum, Geld zu sammeln, um Alfons Nowack bei einer Trauerfeier einen würdigen Abschied zu ermöglichen und ein Urnengrab zu finanzieren.

Wer sich an der Spendenaktion beteiligen will, kann sich an Christine Amann-Vogt per E-Mail an boxenstopp-lahr@t-online.de wenden.