20 000 Duschbrausen stellen die Grohe-Mitarbeiter pro Tag her, hieß es beim Firmenbesuch von Lahrer Unternehmern. Foto: Braun

Bad-Ausstatter informiert mehr als 100 Lahrer Firmenchefs über neue Produktion

Der Bad- und Sanitärausstatter Grohe sieht sich mit seiner neuen Anlage zur Verchromung von Duschköpfen gut für die Zukunft gerüstet. Das wurde beim Unternehmerforum der Wirtschaftsförderung vor mehr als 100 Firmenchefs deutlich.

Lahr. Vor einem Monat hatte Grohe seine neue Anlage in Betrieb genommen. Der Start dieser Millionen-Investition (wir hatten berichtet) war mit viel Schwung gefeiert worden. Und dieser positive Schub ist weiterhin spürbar. Davon überzeugten sich am Dienstag mehr als 100 Firmenchefs aus Lahr, die zur Werksbesichtigung gekommen waren. Lahrs Wirtschaftsförderung und Grohe-Werkleiter Hans-Martin Souchon hatten dazu eingeladen.

Souchon informierte die Besucher über die neuen Möglichkeiten und Chancen für sein Unternehmen, die sich mit der modernen Anlage bieten würden. Das Werk Lahr mit seinen rund 800 Mitarbeitern gehöre in Sachen Qualität und Leistungsfähigkeit zu den besten des Lixil-Konzerns, zu dem Grohe gehört. Das zeige unter anderem auch die Tatsache, dass eine frühere Produktlinie, die aus Kostengründen im weitaus günstigeren Thailand angesiedelt war, wieder nach Lahr zurückgeholt werden konnte.

Mit viel Herzblut führte Werkleiter Hans-Martin Souchon die Besucher durch seine Fabrik. Stolz zeigte er den Gästen die riesige Wand, auf der sich alle Mitarbeiter beim Start der neuen Anlage mit Handabdrücken verewigt hatten. Grohe Lahr verstehe sich als großes Team.

Grohe ist wieder in festen Händen eines Industrie-Konzerns

Souchon, der seit vier Jahren das Grohe-Werk in Lahr lenkt, ließ die Besucher spüren, dass das Unternehmen mit seinen japanischen Chefs sehr zufrieden ist. Grohe Lahr sei im Konzern "fest zementiert" und könne sich glücklich schätzen, wieder "in einem Industriehafen gelandet zu sein", erklärte Souchon. Vor dem Kauf durch Lixil sei die Zukunft weit weniger sicher gewesen.

Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller nannte die Verbindung zwischen Grohe und den Japanern "wunderbar", sie sei gut für das Werk in Lahr und den Industriestandort insgesamt.

Jochen Siegele, der städtische Wirtschaftsförderer, erklärte, die Mitarbeiter dürften stolz auf die neue Produktionsanlage sein. Man spüre den Teamgeist, der die Mannschaft im Lahrer Werk umwehe.

OB Müller berichtete den versammelten Wirtschaftslenkern von einer Reise nach China, von der er gerade frisch zurückgekehrt sei. Lahr wolle sich mit Freiburg und dem Schwarzwald zusammen in eine deutsch-chinesische Städte-Allianz einklinken, um wirtschaftliche Kontakte zum Riesenreich in Asien zu knüpfen. Daraus würden zwar nicht direkt neue Ansiedlungen erwachsen, aber ein Netzwerk sei wichtig, gerade auch auf dem boomenden Markt in China. Über seine Reise mit einigen Stadträten werde er noch ausführlicher informieren, kündigte OB Müller beim Unternehmerforum an.

INFO

Chefs aus Japan

 > Das Werk Lahr: Grohe geht zurück auf die Firma von Carl Nestler, der 1873 in Lahr mit der Herstellung von Zapfhähnen begann. 1956 übernahm Grohe das Werk und baute es zum Unternehmen für Bad- und Sanitärarmaturen aus. Nach einigem Auf und Ab übernahm der japanische Industrieriese Lixil 2014 Grohe.

 > Produktion heute: Rund 700 festangestellte Mitarbeiter sowie 100 Leiharbeiter sind aktuell im Werk Lahr beschäftigt. Zehn Millionen Teile verlassen jährlich die Fabrik, vor allem Duschköpfe und Brausesets in allen Preisklassen. Grohe produziert sechs Prozent des Weltmarkt-Umsatzes in diesem Bereich.

 > Der Mutterkonzern: Lixil ist der größte japanische Baustoffhändler Japans, mit 100 Werken und 70 000 Mitarbeitern weltweit. Er setzt 18,3 Milliarden US-Dollar um.