Der Nigerianer Christian Ireozor berührte mit seinem Gesang das Publikum in der Martinskirche. Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

500 Besucher berührt und begeistert

Lahr. Mitreißender Gesang, sprühende Lebensfreude, tiefe Besinnlichkeit und der Lobpreis Gottes haben am Samstagabend das Benefizkonzert in der Martinskirche zugunsten von Flüchtlingen und Opfern von Gewalt in Nigeria geprägt. In der ausverkauften Kirche sangen die Gospelchöre Rejoy, Golden Harps und der aus Nigeria stammende Christian Ireozor.

Vor rund 14 Monaten sangen die Sänger der Golden Harps in der Turnhalle des Integrierten beruflichen Gymnasiums, das zur vorläufigen Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wurde, ihre Gospels – und einige Flüchtlinge stimmten spontan ein. Als Chorleiter Fiedhelm Matter die Frage stellte, wer denn selbst ein Lied singen möchte, war Christian Ireozor aufgestanden und sang "God on the mountain".

Dieses Lied sang er am Samstagabend wieder – vor rund 500 ergriffenen Zuhörern. Der Nigerianer singt keine seichten Popballaden, seine Texte sind geprägt von einem tiefen Glauben. Je nach Stimmung und Inhalt singt er mal zart, mal flehend, mal jubilierend, aber immer berührend.

So glich der Mittelteil des Benefizkonzerts, der alleine von Ireozor gestaltet wurde, einem einzigen musikalischen Gottesdienst. Und als er zum Abschluss des Konzerts mit Wendy Jacobs von Rejoy "You are Alpha and Omega" sang, erzeugten die zwei Gänsehaut und teilweise Tränen in den Augen der Zuhörer.

Den ersten Teil des Konzerts gestaltete mit sichtlicher Freude am Gesang der Gospelchor Rejoy unter der Leitung von Liane Ruch. Mit traditionellen Gospels und modernen geistlichen Liedern begeisterten sie ab dem ersten Akkord. Die Melodien klangen besinnlich, mitreißend und luden zum Mitwippen und Mitklatschen ein.

Die Vielfalt des Gospelgesangs nahm Golden Harps auf. Jazzig, zart, besinnlich oder teils rockig berührten sie die Herzen der Zuhörer. Zum Abschluss vereinte sich die geballte Energie beider Chöre zu einem großen Ganzen und das Konzert endete mit einem gewaltigen "Oh Happy Day", das noch lange in den Ohren der Zuhörer nachklang.

Das Benefizkonzert unterstützt die "Kirche der Brüder" im Nordosten Nigerias. Die Kirche war direktes Ziel von islamistischen Angriffen. Die Terrormiliz Boko Haram hat im Nordosten des Landes unbeschreibliches Leid und enorme soziale und wirtschaftliche Schäden verursacht. Durch Sponsoren wurden alle Kosten des Konzerts gedeckt. Alle Einnahmen und Spenden können so ohne Abzüge an das Projekt weitergegeben werden.