Apotheker Constantin Bähr nimmt einen Abstrich aus dem Nasen-Rachen-Raum. Foto: Köhler

Corona: Apotheken testen per Abstrich / Ergebnis liegt nach wenigen Minuten vor

Lahr und Region - Wer befürchtet, sich mit dem Corona-Virus infiziert zu haben, kann sich dank eines Schnelltests für 45 Euro ein direktes Ergebnis beschaffen. Unsere Redaktion hat die Probe aufs Exempel gemacht.

Testergebnis innerhalb weniger Minuten

Schnelltests sind kostengünstiger und schneller als die herkömmlichen Corona-Tests, die in Arztpraxen vorgenommen werden und das Ergebnis erst einige Tage später liefern. Auf der Website der Landesapothekerkammer lassen sich alle Apotheken finden, die diesen Service anbieten.

In Lahr und Umgebung sind dies die Rohan- und die Marien-Apotheke in Ettenheim sowie die Friesenheimer Alemannen-Apotheke, die wir besuchen, um mehr über den Ablauf der Schnelltests zu erfahren.

Die Anmeldung: Interessierte können telefonisch, per E-Mail, oder per WhatsApp einen Termin vereinbaren, um sich vor Ort testen zu lassen. "Wir haben bisher noch niemanden abweisen müssen", beantwortet Fachapothekerin Bernadette Bähr die Frage, wie oft die Tests in Anspruch genommen werden. Sie sagt, dass etwa zehn bis 15 Menschen täglich das Angebot nutzen.

Ein Termin ist daher je nach Auslastung auch kurzfristig am selben Tag noch zu bekommen. Die Schnelltests nimmt Constantin Bähr in einem eigens dafür aufgebauten Zelt vor der Apotheke vor. Seiner Ansicht nach haben die Apotheken "etwas zu spät" die Erlaubnis dazu erhalten. Noch am selben Tag, als die Erlaubnis da war, absolvierte er eine Schulung, um zu lernen, wie er die Schnelltests abnimmt.

Bähr berichtet, dass sich viele Reiserückkehrer und Kontaktpersonen von Positiv-Getesteten Gewissheit verschaffen wollten. Manche jedoch lassen sich sogar "nur so zum Spaß" testen, um es einmal erlebt zu haben. Vor einem Test seien vor allem jüngere Menschen mitunter angespannt und ängstlich.

Der Ablauf: Bevor der Test vorgenommen werden darf, muss eine Einverständniserklärung abgegeben werden. Bähr zieht zunächst einen Schutzanzug an und desinfiziert sich die Handschuhe, während die Testperson auf einem Stuhl Platz nimmt. Zu Beginn des Tests feuchtet Bähr ein Wattestäbchen an, indem er eine kleine Probe aus dem Mund nimmt, bevor er es in die Nase einführt.

Sieben bis acht Zentimeter tief muss das Stäbchen bei den SARS-CoV-2 Rapid-Antigen-Tests in jedes Nasenloch eindringen, um einen Abstrich aus dem Nasen-Rachen-Raum zu nehmen. "Bei manchen komme ich gut durch, bei anderen eher weniger. Das kann dann unangenehm werden, aber nur selten schmerzhaft", erzählt der Apotheker.

Außerdem betont er, dass für ein aussagekräftiges Testergebnis ein Abstrich aus dem Mundraum nicht genüge. Bähr gibt den Abstrich in eine Lösung, die er dann auf der Testunterlage verteilt.

Das Ergebnis: Es dauert nur wenige Minuten bis der Test als negativ zu erkennen ist. Bähr sagt, dass das Ergebnis in der Regel schon nach fünf Minuten deutlich zu sehen sei, er die Tests aber dennoch die vorgeschriebene halbe Stunde liegen lasse.

Die Getesteten werden im Fall eines sich nachträglich als positiv herausstellenden Tests telefonisch informiert. Bis jetzt sei dies jedoch noch nie vorgekommen. Bähr händigt eine unterschriebene Bescheinigung über das Ergebnis aus.

Nach dem Test: Ein negatives Ergebnis liefert nur Gewissheit für den Moment. Die gängigen Schutzmaßnahmen sind in jedem Fall weiter einzuhalten. Bei einem positiven Ergebnis soll sich die infizierte Person sofort in Quarantäne begeben und die Haushaltsangehörigen informieren, dies ebenfalls zu tun. Das Gesundheitsamt muss man nicht informieren. Beim Auftritt von Symptomen sollte ein Arzt kontaktiert werden. Die Quarantäne endet frühestens zehn Tage nach dem Test.

Wenn Zweifel am Ergebnis bestehen, können Getestete das Ergebnis durch einen genaueren PCR-Test in der Arztpraxis bestätigen lassen.

Ergebnis mehr als 90 Prozent zuverlässig 

Schnelltests werden angewandt, wo kurzfristige Gewissheit von Nöten ist, beispielsweise in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder im Profi-Sport. Das Ergebnis liegt innerhalb von 30 Minuten vor. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Auftreten des Virus erkannt wird, liegt laut Statistik bei einem ordnungsgemäß ausgeführtem Schnelltest bei 96,52 Prozent. Zu einem Prozentsatz von 0,32 Prozent fällt ein Ergebnis fälschlicherweise positiv aus.