184 Polizeianwärter gelobten ihre Treue zum Grundgesetz. Foto: Röckelein Foto: Lahrer Zeitung

Vereidigung: 184 Anwärter dabei / Staatssekretär Klenk: "Vorsichtig mit sozialen Medien umgehen"

184 Polizeianwärter sind am Freitagmorgen im Beisein von Familie und Freunden an der Polizeihochschule vereidigt worden. Staatssekretär Wilfried Klenk richtete lobende und mahnende Worte an die Anwärter.

Lahr. Die Sporthalle der Polizeihochschule Lahr war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Die Hochschule für Polizei in Lahr wird seit diesem Jahr von Kriminaldirektorin Christina Tränkle geführt.

Staatssekretär Wilfried Klenk wendete sich direkt an die zukünftigen Polizisten: "Der Polizeiberuf ist nicht irgendein Job. Wir suchen junge Menschen, die diesen Beruf mit Überzeugung ausüben. Wenn ich jetzt hier einen Blick in Ihre Gesichter werfe, sehe ich, dass Sie überzeugt sind". Er richtete aber auch mahnende Worte an die Anwärter. "Sie werden den Ruf der gesamten Polizei in Baden-Württemberg prägen." Klenk riet ihnen, vorsichtig mit Social-Media-Plattformen umzugehen.

In diesem Jahr wurden insgesamt 1732 Polizeianwärter in Baden-Württemberg eingestellt. Es ist eine der größten Einstellungsoffensiven in den vergangenen Jahren. Es gelte Lücken zu schließen, die durch die Pensionierung älterer Beamter entstehen, so Klenk. Die jungen Polizisten hätten nun die Möglichkeit, die Polizei mitzugestalten, indem sie "ausgetretene Pfade verlassen, ohne aber aus der Spur zu fallen", beendete Klenk seine Ansprache.

Landespolizeidekan Bernhard Metz verglich den weiteren Lebensweg der Anwärter mit einem Polizeiorchester: "Sie sollten immer den Grundton des Respekts und des gemeinsamen Arbeitens treffen."

Auch zwei Anwärter selbst erzählten von ihrer Ausbildung: der 23-jährige Adrian Resch und die 25-jährige Esra Cohantimur. Keiner der beiden bereut seine Entscheidung. "Mich zu bewerben, war richtig. Ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein", erklärte Resch.

Für Esra Cohantimur stand bereits als Kind fest, dass sie später einmal Polizistin werden möchte. Zunächst absolvierte sie jedoch eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Dann wurde der Wunsch, Polizistin zu werden, wieder stärker. "Die Frage, die einen immer wieder gestellt wird, ist: Warum willst du Polizist werden? Mir geht es dabei um Sicherheit, Ordnung, Recht sowie den Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen", erzählte sie. Resch und Cohantimur erzählten von zunächst verwirrenden Stundenplänen und besonderen Momenten während ihrer Ausbildung: "Der erste Umgang mit der Waffe war sicher einer der prägenden Erfahrungen", so Resch.

Nach einer Stunde voller Ansprachen sowie musikalischen Darbietungen des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg war es dann soweit. Die Polizeianwärter standen in Reih und Glied, hoben ihre Hand und gelobten die Treue zum Grundgesetz. "Nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinne ein bewegender Moment", schloss Kriminaldirektorin Christina Tränkle die Veranstaltung.

Die Polizei Baden-Württemberg befindet sich zurzeit in einer der größten Einstellungsoffensiven der vergangenen Jahre. Besonders auf die Polizei im Land kommt eine Pensionierungswelle zu, die erst 2023 spürbar abebben wird. Um Personalnot vorzubeugen und für Sicherheit zu sorgen, erhöht die Polizei die Anzahl der Ausbildungsstellen auf 1800 Stellen pro Jahr. Die Ausbildung für den mittleren Dienst bei der Polizei dauert 30 Monate.