Die Besucher, ob Kinder oder Erwachsener, stöberten neugierig in den Regalen der Seelbacher Bücherei. Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

In der Ferien ist die Seelbacher Bücherei geschlossen – mit einer

In der Ferien ist die Seelbacher Bücherei geschlossen – mit einer Ausnahme: Seit vier Jahren bietet das ehrenamtliche Team mitten der Ferienzeit einen Nachmittag an, an dem die Leser Bücher ausleihen oder zurückgeben können. Der Ansturm war groß.

Die Bücherei der Gemeinde Seelbach ist zurzeit im Keller des Grundschulgebäudes im Bildungszentrum untergebracht. Das Rathaus ist nach den derzeitigen Planungen bis Ende des kommenden Jahres eine Baustelle. Im Bestand sind rund 700 Bilderbücher, 1300 Kinderbücher, 1400 Romane und Biografien, 600 Krimis, 700 Sachbücher und 200 Hörbücher. Der erste Öffnungstag nach den Ferien ist Mittwoch, 11. September, der erste Schultag.

Seelbach. "Wir haben nicht erwartet, dass so viele Besucher kommen", sagt Barbara Eisele am Mittwoch kurz nach 17 Uhr. Die Bücherei im vorübergehenden Quartier im Keller der Grundschule ist zu der Zeit mehr als gut besucht. Unter den Gästen ist Ben, zwei Jahre alt, der im Vorjahr auf einem Foto in der Lahrer Zeitung zu sehen war, wie er beim Sommer-Öffnungstag auf dem Boden der Bücherei herumkrabbelte. Mittlerweile kann er laufen und stöbert mit seiner dreijährigen Cousine Ella in der Ecke mit den Bilderbüchern. Mutter Christine Schäfer erzählt, dass sie regelmäßig in die Bücherei kommt, denn Ben möchte jeden Tag eine neue Geschichte – vor dem Mittagsschlaf.

Mitarbeiterinnen nennen ihre Lieblingsbücher

Ben hat drei "Bücher" ausgesucht: "Au – brummt der Bär", "Wir entdecken die Berge" sowie ein Exemplar aus der Reihe "Petterson und Fundus", die zu den Kinderbuchklassikern gehört. Ella hat einen Berg Bücher zur Theke geschleppt. Dabei hat aber ihre Mutter Stefanie Killmayer mitgeholfen. Das müsse für die restlichen Ferien reichen.

Neben etlichen Müttern sind es vor allem viele Kinder, die diesen Tag in der Bücherei nutzen. Auch Enie Brandenburger (zehn Jahre) liest viel in den Ferien. Sie hat Bücher der Reihe "Percy Jackson", eine fünfbändige Fantasy-Reihe für Kinder des US-Amerikaners Rick Riordan, ausgesucht.

Olga Ohler ist 87 Jahre, auch sie kommt regelmäßig. "Ohne Bücher bin ich verloren." Ein gutes Buch würde sie auch sehr schnell zu Ende lesen. Eva Monzel, die ebenfalls zu den erwachsenen Leserinnen gehört, favorisiert eigentlich E-Books. "In der Bücherei schätze ich die tolle Auswahl und die gute Beratung", sagt sie. Am Mittwoch wird sie von Barbara Eisele beraten. Die Wahl fällt aus "Abendrot" von Ken Haruff.

An den Wänden stehen Leseempfehlungen für Unentschlossene von allen Mitarbeiterinnen. Die Empfehlungen sind so verschieden wie die Geschmäcker von Barbara Eisele, Franziska Werth, Beate Schilling, Brigitte Nielsen-Pohnke, Marianne Otzko und Elisabeth Stulz.

An diesem besonderen Tag sind Eisele und Werth eine Stunde früher gekommen. Sie haben einige der Bücherreihen erst einmal abgestaubt. Beim Andrang in der ersten Stunde der Ferienöffnung wäre das nicht zu stemmen gewesen. Und dann stehen auch schon die ersten Besucher an. Die ausgeliehenen Büchern werden gescannt, und die Leser bekommen den Bon mit Rückgabedatum.