Die Tanzgruppe des TV Lahr trat bei dem Infoabend im "Schlachthof" mit den Westen für Ehrenamtliche der Landesgartenschau auf. Foto: Baublies

Infoveranstaltung mit Öhringens Ex-OB Jochen Kübler zur Bedeutung des Ehrenamts

Welche Bedeutung haben Ehrenamtliche bei der Organisation der Landesgartenschau? Jochen Kübler, ehemaliger Oberbürgermeister von Öhringen, hat darüber am Dienstag im "Schlachthof" informiert.

Lahr. Eingeladen hatten die Landesgartenschau-Gesellschaft und der Freundeskreis der LGS. Gekommen waren rund 150 Besucher. Werner Kohler moderierte den Abend. Er zitierte eingangs den Spötter Wilhelm Busch, der im Reimen geraten hatte, von jedem Ehrenamt Abstand zu nehmen. Kübler widerlegte den Karikaturisten und Dichter sofort eindrucksvoll. Neben dem unbestreitbaren Erfolg der LGS vor zwei Jahren profitiere die Gemeinde jetzt und sicher noch einige Jahre von der Nachlese. Kübler sprach von Nachhaltigkeit und davon, dass die LGS sehr viel für den Zusammenhalt der Einwohner bewirkt habe.

Es gab auch Unterschiede, wie Verwaltung und Einwohner von Öhringen die Vorbereitungen angegangen hatten. So habe sich der Freundeskreis erst jetzt als ein Verein organisiert, sagte der ehemalige OB. Das sei sinnvoll gewesen, da das Engagement weiter bestehen würde.

Die Ideengeber, Kübler und "drei oder vier andere Mitstreiter" hatten sich zwei Jahre vor der LGS vorbereitet. Der Verbund von Einwohnern, die Interesse hatten, bestand vor der LGS sogar aus rund 2000 Menschen. Es habe fünf Teams an Ehrenamtlichen gegeben, so Kübler. Eingeteilt wurden die so: Begrüßung, Gelände und Sauberkeit, Backoffice, ein Team für Menschen mit Handicap und die Führungen für Gäste. Dazu gab es zwei Arbeitszeitmodelle: Wer bei den 171 Tagen der LGS in Öhringen mindestens 50 Stunden mitarbeiten wollte, bekam ein Dress. Wer mehr als 200 Stunden engagiert war, erhielt ein zweites Dress. Angefangen hatte man im April mit zwei Schichten zu jeweils fünf Stunden.

Küblers Bilanz: Die Landesgartenschau in Öhringen habe "einen ungeheuren Schub" bewirkt. Das Zusammengehörigkeitsgefühl, von dem die Kommune heute immer noch profitiere, werde es auch in Lahr geben. Das Fazit: "Ehrenamt bedeutet nicht nur Arbeit, man bekommt auch etwas zurück."

Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller ergänzte das so: Am Ende der LGS im Herbst des Jahres 2018 werde Lahr eine Stadt sein, die noch mehr Selbstvertrauen haben wird. Das gelte für die Verwaltung und die Einwohner. "Die Lahrer Landesgartenschau ist ein Gemeinschaftsprojekt und wird ein Gemeinschaftserfolg", betonte Müller.

Eine Tanzgruppe des TV Lahr führte die Westen anmutig vor, die ehrenamtliche Helfer bei ihren Einsätzen auf der LGS tragen werden. Vorgestellt wurde auch eine Fanfare, die das musikalische Erkennungszeichen der LGS in Lahr ist. Tobias de Haën, einer der zwei Geschäftsführer der LGS GmbH, stellt den Gästen vor, wie weit die Bauarbeiten fortgeschritten sind.

INFO

Öhringen

In Öhringen mit rund 24 000 Einwohnern hat die Landesgartenschau im vergangenen Jahr etwa 1,3 Millionen Besucher angelockt. »Die Gäste haben sich in den schönen Gärten und familienfreundlichen Parkanlagen so  wohlgefühlt, dass sie mehrfach wiedergekommen sind«, sagte Oberbürgermeister Thilo Michler nach der Gartenschau. Gleich mehrere Konzerte und Events brachten Besucherzahlen mit bis zu 30 000 Tagesgästen, so die Bilanz.