Patrozinium: Viele Gläubige besuchen Brudertalkapelle
Reichenbach. Am Gedenktag der schmerzhaften Gottesmutter haben sich am Samstag viele Gläubige auf den Weg ins Brudertal gemacht, um dort mit einer Andacht das Patrozinium der Waldkapelle zu begehen. Das Brudertal gehörte über Jahrhunderte bis zur Säkularisierung zum Kloster Schuttern. Die Wallfahrt war zeitweise verboten und die Kapelle bis auf die Grundmauern abgebrochen, entstand jedoch immer wieder neu.
An diesem Tag gedenken Christen nach dem Fest Kreuzerhöhung der schmerz-haften Gottesmutter, die ihren Sohn bis unters Kreuz und bis zum Grab begleitete. Der Lebensweg Mariens mit ihrem Sohn blieb von Leiden und Sorgen einer Mutter nicht ver-schont. Sie werden in den traditionellen "sieben Schmerzen" betrachtet, die auch unzählige Mütter dieser Welt in ähnlicher Weise immer wieder durchleiden.
Im Hinblick auf aktuelle Nachrichten standen die Stationen "Flucht nach Ägypten", "die Suche nach dem verlorenen Kind" oder "Maria unter den Kreuz" im Mittelpunkt der Betrachtungen. Das Thema "Jesus als Flüchtling" schärft den Blick auf die gegenwärtige Situation und darauf, wie Christen den Menschen auf der Flucht oder in den vielfältigsten Nöten begegnen. Wie Maria müssen heutzutage unzählige Mütter hilflos zusehen, wie ihre kleinen und großen Kinder geraubt, gemordet und vernichtet werden.
In großer sprachlicher Schönheit nimmt die Sequenz "Stabat mater dolorosa" des Franziskaners Jacopone da Todi aus dem 14. Jahrhundert die Gedanken dieses Gedenktags auf und verbindet sie mit dem Bild der "Pietà". So half dieser Gottesdienst, persönliche Anliegen und Sorgen mit denen so vieler Menschen in aller Welt zu verbinden. Symbolisch für die "sieben Schmerzen Mariens" entzündeten die Gläubigen sieben Kerzen, die auch für alle Kranken und Leidenden vor dem Gnadenbild der schmerzhaften Mutter im Brudertal brennen.