Besondere Aufgabe für den Bau- und Gartenbetrieb: Mitarbeiter des BGL haben die großformatigen Bilder von der Villa Jamm in das Depot des Stadtmuseums transportiert. Rechts Gabriele Bohnert, Leiterin des Museums. Foto: Stadt/Haid

Stadtmuseum: Bilder aus dem früheren Heimatmuseum sind jetzt im Depot der Tonofenfabrik

Lahr - Die Villa Jamm ist endgültig kein Museum mehr: Alle Gemälde, die früher in dem früheren Wohngebäude von Christian Wilhelm Jamm im Stadtpark zu sehen waren, sind in die Innenstadt "umgezogen".

Gemälde ziehen in die Tonofenfabrik um 

Zahlreiche Gemälde zierten über viele Jahre hinweg die Wände der Museumsräume in der Villa Jamm im Stadtpark. Seit der Eröffnung des neuen Stadtmuseums in der Tonofenfabrik wird davon ein kleiner Teil in der Dauerausstellung präsentiert.

Die restlichen Gemälde lagern mittlerweile im neuen Depot des Stadtmuseums, wo sie gesichtet und bewertet werden und einen neuen Platz zugewiesen bekommen.

Dafür mussten die Werke vom Stadtpark in die Innenstadt umziehen. Mit sensibler Hand anpacken hieß es für die Mitarbeiter des Lahrer Bau- und Gartenbetriebs (BGL): Sie transportierten Gemälde aus der Villa Jamm in das neue Depot.

Auftrag der Archivierung von Zeugnissen der Vergangenheit und Gegenwart 

Während kleinformatige Bilder bereits den Umzug hinter sich haben, wartete ein Großteil der großformatigen, gerahmten Bilder verpackt in der Villa Jamm auf ihren Transport ins Depot. Dort bietet eine sogenannte Gemäldezugdepotanlage ausreichend Platz, um die Bilder schonend und platzsparend an großen Gitterwänden aufzuhängen. Bei Bedarf können diese ausgezogen werden, um die Gemälde zu entnehmen.

Das Stadtmuseum hat den Auftrag, Zeugnisse der Vergangenheit und der Gegenwart dauerhaft zu erhalten und für die Zukunft zu sichern. Für diese Aufgabe befindet sich der wichtigste Teil des Museums, abgetrennt von den musealen Räumlichkeiten und geschützt vor Sonnenlicht, im Keller.

Ein alter Lastenaufzug des ehemaligen Kaufhauses Krauss bringt die Mitarbeiter des Stadtmuseums in die verwinkelten Kellergänge, wo sich das 500 Quadratmeter große Depot befindet. Abgeriegelt von der Außenwelt lagern nach Größe, Materialität und Form sortiert rund 4000 Sammlungsobjekte. Kleinste Objekte wie Münzen und Scherben benötigen volumenmäßig dennoch viel Platz, da sie ordnungsgemäß in Archivkartons gelagert werden.

Richtige Lagerung ist besonders wichtig 

Klimatisierungs- und Entfeuchtungsgeräte zeichnen Tag und Nacht die Raumbedingungen auf, berichtet die Stadt. Geringe Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen sind wichtig für den Erhalt der Objekte. Weder Licht noch Staub sind den Objekten zuträglich. Deshalb sind auch die meisten Exponate verpackt. Eine objektgerechte Hängung, Montage, Bewegung und Verpackung der Exponate ist extrem wichtig. Falsch gelagerte oder verpackte Objekte können sich schnell verziehen, aus der Form geraten oder mit der Zeit kaputt gehen. Aus Gründen der Sicherheit haben nur Mitarbeiter der Verwaltung und Speditionen Zugang zum Depot.

Info: Der Museumsbestand

Das Museum besitzt derzeit rund 300 gerahmte Bilder in vielen Größen, vom kleinen Medaillon mit dem Porträt des Liebsten bis hin zum Bildnis der Brunhilde Gessler von Adolf Schmidlin mit einer Größe von mehr als zwei Metern.

Die Sammlung des Stadtmuseums beinhaltet Bilder von Emil Rudolf Weiß, Adolf Schmidlin, Gustav Traub, Emma Brauer, Heiner Ihrig, Wilhelm Wickertsheimer, Viktor Sieferle und anderer Künstler mit Bezug zur Stadt Lahr. Hinzu kommt noch eine grafische Sammlung, die bereits in speziellen Grafikschränken im Depot untergebracht ist.