Die Band "Out of the Box" verwöhnte die Besucher mit Folksongs. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Festival der Lahrer Rockwerkstatt trotz Gewitters gut besucht / Einheimische Musikszene begeistert

"United Lahrtists & Friends", das Festivalformat der Rockwerkstatt, hat am Samstagabend die große Bühne der Landesgartenschau gerockt. Fünf Bands zeigten die stilistische Bandbreite der regionalen Musikszene auf.

Lahr. Ein starker Gewitterregen hat in den späten Nachmittagsstunden die Tagesbesucher der Landesgartenschau vertrieben und damit sicherlich auch die ganz große Rockparty im Seepark verhindert. Letztendlich waren es dann aber doch ein paar Hundert Zuhörer, die beim Aufgalopp der Lahrer Musikszene für eine ansprechende Kulisse sorgten.

Fünf Bands aus der Region warteten mit einem jeweils rund 30-minütigen Auftritt auf, befeuerten die Stimmung mit einem ansprechenden Stilmix. Das Publikum konnte in Folkklängen schwelgen und in die vertrackte Klangwelt der progressiven Rockmusik eintauchen. Es wurde mit Rock’n‘Roll und frechem Humor verwöhnt, aber auch mit hypnotischen Tonkaskaden, die sich in epischen Ansätzen machtvoll auftürmten. Am Ende wurden dann Funk- und Soulklassiker serviert. Pünktlich um 22 Uhr enterten dann noch einmal alle Bands gemeinsam die Bühne.

Die erste halbe Stunde gehörte der Gruppe "Out of the Box", einer Formation aus der südlichen Ortenau, die selbst komponierte Folksongs, Country und Bluegrass servierte. Mandoline, Banjo und Violine mischten hier ebenso mit wie Gitarre und Kontrabass. Ganz anders der Ansatz der bereits seit 1972 bestehenden Gruppe "Sammelsurium". Drei Songs reichten der Band um Frontfrau Viola de Galgóczy (Gesang, Tasteninstrumente) und Gründungsmitglied Uli Steuerer (Schlagzeug, Flöte) aus, um das Koppelzelt vor der Bühne eine halbe Stunde lang mit machtvollen Soundcollagen zu füllen. Vertrackte Rhythmuswechsel, sphärische und epische Klangwände, kombiniert mit rockigen Gitarrenriffs und dem expressiven Gesang von Viola de Galgóczy.

Erdige Rockriffs mit deutschen Texten und einer kräftigen Prise Klamauk servierte die Gruppe "Schüttelfrost", die Vertreter der Spaßfraktion in der Lahrer Musikszene. Für den Song "Haschisch" wurde Nikolaus Wilhelm als zweiter Sänger rekrutiert, dafür fehlte bei der anschließenden Hommage an den "Titisee" dann das aufblasbare "Schwarzwaldmädel", das bei den Auftritten der Gruppe sonst immer für Furore sorgt. Postrock, lautete die Rezeptur von "There’s a Light", die als zweitletzte Band des Abends die Bühne enterte. Die musikalische Rezeptur des Quintetts basiert auf groovenden Instrumentalnummern, in denen harsche Rockriffs ebenso aufblitzen wie tonale Experimente. Die Musik der Gruppe verdichtet sich dabei immer mehr, schwingt sich zu atmosphärisch dichten Klangwänden empor. Bald erscheint das Album der Band. Der Rest des Abends gehörte dann der Gruppe "Fonkzone" (siehe Info).

Als letzte Band des Abends spielte am Samstag die Gruppe "Fonkzone". Für die Mitglieder stellte der Auftritt sozusagen einen Probelauf dar, denn sie werden im September erneut auf der großen Bühne im Seepark stehen. Am 14. September feiert die Band dort "15 Years of Funk ’n’ Soul". Beginn wird um 19 Uhr sein.