Die Landesgartenschau war gut besucht, aber wegen des heißen Sommers weniger gut als erwartet. Das macht 1,5 Millionen Euro der Mehrkosten aus, die bei rund 2,6 Millionen Euro liegen. Foto: Archivfoto: Kiryakova

Weniger Besucher wegen der Hitze. Mehrkosten für Bewässerung.

Lahr - Die Stadt muss für die LGS tiefer in die Tasche greifen: 2,6 Millionen Euro mehr kostet das Blumenevent. Einer der Gründe ist der heiße Sommer: Wegen der Hitze sind weniger Besucher gekommen. Und gab es Mehrkosten für die Bewässerung.

Bestandteil der Finanzierung der Landesgartenschau waren die zu erzielenden Eintrittsgelder, erläutert die Stadtverwaltung. Es konnte zwar die Besuchererwartung erreicht werden, durch die sehr heißen Sommermonate besuchten aber weniger Tagesgäste die Landesgartenschau, so die Stadt weiter. So lag die Zahl der Einzeleintritte um rund 25 Prozent geringer als erwartet. Hierdurch entstand ein Einnahmeverlust von 1,5 Millionen Euro. Darüber sei der Gemeinderat bereits Mitte Oktober informiert worden.

Laut Stadt fielen einige Mehrausgaben an, die nur teilweise über Einsparungen in anderen Bereichen aufgefangen werden konnten: Personalkosten für das Geländeteam (180.000 Euro), Geländepflege 120.000 Euro), Bewässerung der Grünanlagen (300.000 Euro), Parkplätze und Verkehrsanlagen (100.000 Euro), Innenausbau der Blumenhalle (100.000 Euro), Rückbau (150.000 Euro), Technikkosten bei Veranstaltungen (400.000 Euro), Bähnle (50.000 Euro) Trampolin (20.000 Euro) und zusätzliche Marketingmaßnahmen (125.000 Euro).

Diese Kostensteigerungen seien so aus verschiedenen Gründen "nicht vorhersehbar" gewesen. Exemplarisch nennt die Stadt die Geländepflege, die Kosten für Wasser und die Personalkosten für das Geländeteam. Die klimatischen Gegebenheiten des vergangenen Sommers, aber auch die flächenmäßige Größe des Geländes seien hier ausschlaggebend gewesen. Um das Gelände für Gartenschaubesucher attraktiv zu halten, seien die Grünanlagen sehr intensiv bewässert worden, was zu erheblichen Wasserkosten geführt habe.

Im Geländeteam sei zwar eine sehr gute und engagierte Gruppe von ehrenamtlichen Helfern im Einsatz gewesen. "Die Gruppe war aber insgesamt nicht so groß und die Einsatzbereiche sehr weitläufig, sodass die fehlende personelle Kapazität mit zusätzlichen kurzfristig Beschäftigten aufgefüllt werden musste", so die Verwaltung.

Die Erhöhung der Technikkosten hänge unter anderem mit der Anzahl der Veranstaltungen zusammen, so die Stadt weiter. In der ursprünglichen Budgetfestlegung und der daraus resultierenden Ausschreibung wurde mit einer geringeren Veranstaltungszahl geplant. Die Anforderungen an die Technik mussten auch während der laufenden Gartenschau angepasst werden. Außerdem kamen auch noch nach Eröffnung der Landesgartenschau noch zusätzliche Veranstaltungen hinzu.

"Insgesamt konnten nach jetzigem Kenntnisstand Kosten in Höhe von 900.000 Euro im laufenden Betrieb nicht durch Einsparungen aufgefangen werden", schreiben Bürgermeister Guido Schöneboom und LGS-Geschäftsführerin Ulrike Karl in der Vorlage an den Gemeinderat. Da noch nicht alle Rechnungen vorliegen, handele es sich bei diesen Ausgabeerhöhungen um eine Schätzung. "Die noch ausstehenden Rechnungen wurden bereits mehrfach angemahnt und für die Erstellung des Jahresabschlusses eine erneute Frist an die Betriebe bis zum 31. März 2019 gestellt", so die Stadt.

Der Gemeinderat befasst sich am Montag, 1. April, ab 17.30 Uhr im Rathaus II mit diesem Thema.

Abschluss fehlt

Das Defizit muss allein von der Stadt Lahr als Gesellschafter abgedeckt werden. Laut Stadtverwaltung ist es sinnvoll, neben den errechneten Betrag von 2,4 Millionen Euro zusätzlich 200  000 Euro Sicherheiten im Haushalt bereitzustellen, damit das LGS-Jahr 2018 ohne zusätzliche Befassung im Gemeinderat abgeschlossen werden kann. Die Abschlussbilanz der Landesgartenschau-Gesellschaft liegt immer noch nicht vor. Der Jahresabschluss werde derzeit fertiggestellt. Die Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer findet im Juni und Juli statt. Der Abschluss wird dann erst einmal dem Aufsichtsrat vorgelegt.