Luca Grösser vom SC Lahr (linkes Bild) und der Offenburger Markus Feger (rechts, in Rot) treffen am Samstag im Derby aufeinander – beide Teams brauchen die drei Punkte, um vorne dranzubleiben. Fotos: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Verbandsliga: SC Lahr und OFV brauchen im Derby eigentlich beide den Sieg, um vorne dranzubleiben

Wenn am Samstag der SC Lahr die Lokalkonkurrenz aus Offenburg empfängt, werden wohl beide Mannschaften voll auf Sieg spielen. Denn neben dem Erfolg im Derby geht es vor allem um drei immens wichtige Punkte für die ambitionierten Teams.

Die Gefühlswelten der beiden Trainer Oliver Dewes und Benjamin Pfahler hätten am Sonntag in den Telefonaten mit der Lahrer Zeitung kaum unterschiedlicher sein können. Während Pfahler rundum zufrieden mit dem 5:0-Sieg des Offenburger FV am Samstag war, war beim SC-Lahr-Coach Dewes die Stimmung nach der ersten Saisonniederlage in Villingen hörbar gedämpft. Vor allem die Art und Weise, wie seine Elf im Schwarzwald auftrat, hatte ihm ganz und gar nicht gefallen.

SC Lahr zu harmlos

Die Offensive – in den bisherigen beiden Partien das Prunkstück der Lahrer – erwischte keinen guten Tag. Zu harmlos und ohne Ideen sei man aufgetreten, ärgerte sich Dewes, echte Torchancen waren am Sonntag Mangelware. Ganz anders lief die Partie des Offenburger FV ab. Die Endinger hätten sich wohl nicht beschweren dürften, wenn der Sieg am Ende noch deutlicher ausgefallen wären. Vor allem in Durchgang zwei war es "ein Spiel auf ein Tor", sagte Pfahler.

"Ungewohntes Gefühl"

Im Duell gegen seinen ehemaligen Club – die vergangenen beiden Saisons coachte er am Kaiserstuhl – wurde der neue OFV-Trainer ein wenig von der Taktik des SVE überrascht. "Wir mussten uns erst mal darauf einstellen, dass sie Abwehrpressing spielen", erklärte Pfahler. Danach aber lief es wie geschmiert, zwei Treffer kurz vor der Pause taten ihr Übriges, damit der OFV in Durchgang zwei einen ungefährdeten Sieg einfuhr. Für Pfahler selbst war es "kein gewöhnliches Spiel", wie er selbst sagte. Denn fast alle Endinger Spieler, die am Samstag auf dem Feld standen, gehörten auch in der Vorsaison zum Kader. "Es war ein ungewohntes Gefühl", gestand er und war glücklich, dass sein Team nach den Anfangsschwierigkeiten die Spielkontrolle übernommen hatte.

Pfahler mit Respekt vor SC

Ein Wermutstropfen jedoch, der durchaus noch nachhallen dürfte, waren die frühen Verletzungen von Jonas Pies und Marco Junker, die beide nach rund 20 Minuten raus mussten. Vor allem bei Pies, der wie Pfahler im Sommer aus Endingen zum OFV kam, wird eine längere Pause befürchtet. Dass die beiden bereits am Samstag gegen den SC Lahr wieder auflaufen werden, ist also höchst unwahrscheinlich und bedeutet für die Offenburger im Derby eine Schwächung. Denn nachdem man bislang nur zu Hause gewonnen hat, will man nun auch in der Fremde (gegen Kehl und Radolfzell verlor der OFV auswärts) punkten. Einfach dürfe das nicht werden. "Lahr zähle ich wie Kehl zu den Topfavoriten", hat Pfahler Respekt vor dem Sportclub. Daran dürfte auch die etwas überraschende 0:3-Niederlage bei der Villinger Reserve am Sonntag nichts ändern.

Derzeit im Mittelfeld

Die Lahrer hingegen haben es im Schwarzwald verpasst, die guten Ergebnisse aus den ersten zwei Partien zu bestätigen. Mit vier Punkten aus drei Spielen steht man nun in der – noch nicht wirklich aussagekräftigen – Tabelle auf Rang zehn, der OFV ist Sechster (sechs Punkte aus vier Spielen). Im Derby werden also beide Teams alles daran setzen, drei Punkte zu holen.