Für die Landesgartenschau existiert ein Sicherheitskonzept, das mit der Stadt Lahr abgestimmt ist, sagt Michael Markwirth vom DRK Kreisverband Lahr. Um schnell eingreifen zu können, hat Markwirth dieses "Club Car" angemietet. Foto: Bieber

Der Kreisverband des DRK sichert die medizinische Versorgung ab

Lahr - Der DRK-Kreisverband Lahr übernimmt auf der Gartenschau die ärztliche Versorgung. Gut sichtbar sind die Helfer zudem mit ihrem Elektrofahrzeug, dem Golf-Caddy. Man sei für die Schau gut aufgestellt, teilt das DRK mit.

Bis jetzt läuft die Landesgartenschau ohne größere Probleme, Pannen und Unfälle. Dafür sorgt auch das Deutsche Rote Kreuz. Die Mitarbeiter des DRK sind an Wochenenden oder an Brückentagen als Notfallhelfer auf dem Gelände unterwegs und kümmern sich um Verletzte oder Kranke. Hier die Antworten zu Fragen zur medizinischen Versorgung auf der LGS.

Gibt es einen Notfallplan?

Für die Landesgartenschau existiert ein Sicherheitskonzept, das mit der Stadt Lahr abgestimmt ist, sagt Michael Markwirth vom DRK-Kreisverband. Die Stadt erstelle bei Sonderveranstaltungen immer eine Gefahrenanalyse. Auch das DRK verfügt über interne Ablaufpläne.

Wie viele Leute sind schon medizinisch versorgt worden?

Seit Beginn der LGS wurden durch den Sanitätswachdienst des DRK etwa 150 Personen behandelt. "Durch das Angebot und Programm der Landesgartenschau werden verschiedene Ziel- und Altersgruppen angesprochen, weswegen sich auch die Patienten auf verschiedene Altersgruppen verteilen", sagt Markwirth. Erwartungsgemäß habe man überwiegend mit kleineren medizinischen Behandlungen zu tun und musste bislang nur in einzelnen Fällen den Rettungsdienst oder einen Notarzt für eine Weiterversorgung hinzuziehen.

Wie viele DRK-Helfer arbeiten auf der LGS?

An allen Wochenenden sowie an Brücken- und Feiertagen sind jeweils sechs Sanitätskräfte im Einsatz (Zweier-Teams in den jeweiligen Parks). Darüber hinaus ist das DRK noch bei Sonderveranstaltungen vor Ort, wobei hier der Kräfteeinsatz variiert. "Wegen des langen Zeitraums koordinieren wir die Sanitätsdienste zentral vom DRK Kreisverband. Im Wesentlichen werden die Dienste durch die Ortsvereine im Kreisverband geleistet. Wir werden sowohl von Ortsvereinen der benachbarten Kreisverbände wie Offenburg als auch von der DLRG unterstützt", so Markwirth. Der Sanitätswachdienst hat deutlich mehr als hundert verschiedene Einsatzkräfte.

Steht ein Krankenwagen bereit, bei ernsten Fällen?

Für den Transport ins nächstgelegene geeignete Klinikum ist rechtlich der Rettungsdienst zuständig, weswegen kein Krankenwagen vom DRK bereitgehalten werden kann. "Für den Dienst auf dem Gelände haben wir unsere Sanitätstrupps in drei Teams eingeteilt, wobei ein Team mit einem Elektrofahrzeug (Golf-Caddy) unterwegs ist." Dieses Fahrzeug ist mit einem Notfallrucksack ausgestattet. Darüber hinaus gibt es im Bürger- sowie im Seepark einen kleinen Behandlungsraum.

Wer koordiniert die Einsatz kräfte des DRK?

Die Koordination des Dienstbetriebs wie etwa die Dienstplanung macht der DRK-Kreisverband Lahr. "Für die operative Führung am jeweiligen Einsatztag ist jeweils eine Führungskraft des Sanitätsdiensts, bezeichnet als: ›FüSan‹, eingeteilt", erklärt Markwith.

Wie viel kostet ein Einsatz?

Wie für jeden Sanitätswachdienst üblich, wurde zwischen dem Veranstalter und dem DRK ein Vertrag geschlossen, in dem die Abrechnungsmodalitäten vereinbart wurden. Mit einem Teil des Geldes werden vom DRK Kreisverband die Kosten für die Verbrauchsmaterialien abgedeckt, der andere Teil geht an die Ortsvereine. Diese können damit Investitionen in Ausbildung, Bekleidung oder in die Unterhaltung der Geräte tätigen.

Werden wegen der Hitze im Sommer mehr Menschen ihre Dienste in Anspruch nehmen müssen?

"Das ist schwierig vorherzusagen und das Patientenaufkommen wird sicherlich von mehreren Parametern als nur von der Temperatur bestimmt", sagt Markwirth. Da in den Ortsvereinen zwischenzeitlich auch viele Aktive über eine rettungsdienstliche Qualifikation verfügen und mit ausreichend Material auf der LGS ausgestattet sind, sei der DRK hier sehr gut aufgestellt, resümiert Markwirth.

Info: Netzwerk

Wenn bei Großveranstaltungen wie der Landesgartenschau ein Notfall mit vielen Verletzten eintreten würde, komme es auf effiziente Netzwerkstrukturen und eine gute Zusammenarbeit von allen umliegenden Krankenhäusern und Kliniken an, sagt Akhil P. Vertheyden, Chefarzt der Klinik für Unfall am Ortenau-Klinikum Lahr.