Die kostbare Fahne der ehemaligen Marianischen Kongregation Foto: Vögele Foto: Lahrer Zeitung

Kirche: Restauriertes Stück wieder in der Pfarrkirche in Reichenbach zu sehen

Reichenbach. Freude herrscht bei den Gläubigen der Pfarrei St. Stephanus Reichenbach: Im Rahmen eines Rorate-Amts am Fest Mariä Empfängnis ist eine kostbare, mehr als 120 Jahre alte Traditionsfahne in den Kirchenraum zurückgekehrt. Es handelt sich dabei um eine Fahne der Marianischen Kongregation, die zu früheren Jahrzehnten im kirchlichen Leben der Gemeinde viele Aufgaben und Verantwortungen übernommen hatte. Wie so vieles verschwand im Zug der neuen Zeit auch diese Gemeinschaft in der Versenkung – und mit ihr die kostbare, handgestickte Fahne, die einst zu Fronleichnam und anderen hohen kirchlichen Festen dazugehörte.

Unsachgemäße Aufbewahrung und der Zahn der Zeit hatten dem kostbaren Tuch geschadet. Die Seide war vielfach gebrochen und die Applikationen gerissen. In mühevoller und monatelanger akribischer Arbeit nahm sich Ursel Börschig dieses künstlerischen Kleinods an und restaurierte das kostbare Kunstwerk, das nun gesichert hinter Glas die Pfarrkirche schmückt.

Die Fahne zeigt Maria als die Frau, die in der Apokalypse geschildert wird: Von der Sonne umkleidet, den Mond zu Füßen und einen Kranz von zwölf Sternen um das Haupt. Sie zertritt die Schlange, die die Frucht des Paradieses im Maul hält, wie es im Buch Genesis geschildert wird.

Pfarrer Johannes Mette freute sich über die gelungene Rettung der Fahne und gab ihr im Rahmen des festlichen Rorate-Gottesdienstes die kirchliche Segnung. Der Kirchenchor unter der Leitung von Margarita Harder gestaltete die Messfeier unter anderem mit Chorsätzen von Andreas Hammerschmidt, Georg Friedrich Händel und Adventsweisen.