Ein starkes Team: Theresa Winterer aus Schweighausen und ihr Klavierbegleiter Benedikt Fox Foto: Künstle

Duo "Winterer & Fox" überzeugt im Stiftsschaffneikeller / Palette von Edith Piaf bis Georg Kreisler

Sie besingen die großen und kleinen Katastrophen des Lebens und der Liebe. Bei seinem Debüt im Stiftsschaffneikeller überzeugte das Duo "Winterer & Fox" mit einer frechen Revue voller Charme und Esprit.

Lahr. Für Theresa Winterer war es ein Heimspiel und alleine schon aufgrund der überwältigenden Besucherresonanz alles andere als "Eine Katastrophe!", wie das Programm betitelt ist. Knapp 150 Zuhörer waren am Samstagabend gekommen, um die junge Frau aus Schweighausen und ihren Klavierbegleiter Benedikt Fox zu erleben.

Theresa Winterers Hauptinstrument ist die Querflöte, mit der sie in jungen Jahren mehrfach bei "Jugend musiziert" punkten konnte. Das 2013 gegründete Duo bedient letztlich aber ein ganz anderes Fach. Theresa Winterer, Jahrgang 1989, schlüpft in die Rolle einer Chansonette, einer Frau, die mit frivolen und süffisanten Zwischentönen auf die Abgründe des Lebens blickt. Natürlich geht es dabei vor allem um die Liebe und deren oft bitteres Ende, um die Kapriolen der zwischenmenschlichen Beziehung, um "Sexualverkehr" und hungrige Tiger im Garten eines Vamps. Theresa Winterer kokettiert mit der Aura der Femme fatale, sie flüstert und säuselt, wetzt mit rauem Unterton sprichwörtlich die Messer, wenn sie vom "Surabaya Johnny" erzählt und von den in der vergangenen Nacht vergossenen Tränen, dem im Alkohol ertränkten Liebeskummer. Zwischendurch kommt auch einmal die Querflöte zum Einsatz. Theresa Winterer überlässt für ein kurzes Intermezzo ganz das Feld ihrem Partner Benedikt Fox.

Die Stärke des Duos ist seine Wandlungsfähigkeit, seine kokette und erstaunlich abgeklärte Bühnenpräsenz. Die Bandbreite reicht von Edith Piaf bis Nina Hagen, von Bert Brecht und Friedrich Holländer bis Erich Kästner und Georg Kreisler. Dazwischen klingen immer wieder nahezu unbekannte Juwelen des Chansons an. Benedikt Fox hadert mit seiner Beziehung zu "Dörte", dem leibhaftigen Ausweg aus der Spaßgesellschaft, während Theresa Winterer theatralisch die Beischlafgeräusche aus der Wohnung des neuen Nachbarn imitiert, in den sie sich doch selbst gerade erst verliebt hat. Das Duo punktet mit immer neuen Facetten, liefert unter dem Strich eine beeindruckende, mit viel Beifall bedachte Vorstellung ab, mit der es sich am Samstagabend eindeutig für ein weiteres Gastspiel in Lahr empfohlen hat.