Zum Alphorntag am Sonntag versammelten sich alle Musiker unter der Leitung von Ludwig Göppert zum großen Finale auf der Wiese. Fotos: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Was eigentlich nicht zusammenpasst, hat auf der Bühne des Seeparks am

Was eigentlich nicht zusammenpasst, hat auf der Bühne des Seeparks am Sonntag eine einzigartige Klangmischung ergeben: Beim Alphorntag präsentierte das Trio "Frapapepi" Weltmusik. Beim anschließenden Finale traten mehr als 50 Alphörner auf.

Franz Schüssele als "Fra" (Alphorn), Pape Dieye als "Pap" (Percussion und Nogi) Enkhjardal Dandaarvanchig als "Epi" (Pferdekopfgeige und Gesang) bilden das Trio "Frapapepi". Zusammen präsentierte das Trio Musik aus allen fünf Kontinenten der Erde. Der Begriff "Weltmusik" war also passend.

Lahr. Das erste Stück des eigenwilligen Trios – mit Alphorn, Pferdekopfgeige oder Nogi – vor knapp 1000 Gästen unter der Zeltkuppel hieß "Karlsruhe". Der Name, erklärte "Giälfiäßler" Franz Schüssele, der das Trio ins Leben gerufen hat, rühre vom Ort der Uraufführung her.

Am Alphorn, mit den tiefen, weittragenden Tönen erzeugte Schüssele bei den Stücken, bei denen der das überdimensionale Instrument einsetzte, eine Art "Basso Continuo". Wenn der Vergleich aus der europäischen Kunstmusik hier erlaubt sei. "Epi" spielte die zweisaitige Pferdekopfgeige, die eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Cello hat, und sang. Das Instrument erzeugte – abgesehen von den ungewohnten Harmonien – Töne, die europäische Ohren gewohnt sind. Eine ganz andere Art war sein Gesang mit Oberstimme und einem gutturalen, also kehlig klingenden Bass. Die Stimme des "Geigers" war ein eigenes vollwertiges Instrument. Mit verschiedenen Rhythmusinstrumenten hielt "Pap" die sehr verschiedenen Musikstile zusammen. Dass der Afrikaner viel Erfahrung mit deutschen Jazzgrößen hat, war da sicher von Nutzen.

Als Solist überzeugte "Pap" dazu an der "Nogi", ein afrikanisches Saiteninstrument. Schüssele spielte neben dem Alphorn und Flöten eine "Fujara" eine überdimensionale Naturholzflöte aus den Steppen, die zwischen Asien und Europa liegen. Wer wollte, konnte da eine Art Bassklarinette erkennen. Es war erfreulich und hat dem Trio sicher sehr gut getan, dass viele Gäste zur Weltmusik erschienen waren. Der entsprechende Applaus war hochverdient.

Der Sonntag stand dazu ganz im Zeichen des Alphorns, einem Blechblasinstrument. Die Zuordnung ergibt sich aus dem Mundstück, dass den Ton erzeugt. Durch den sehr großen Resonanzkörper können die Hörner kilometerweit gehört werden.

Alphörner können kilometerweit gehört werden

Da das Instrument keine Klappen oder Ventile hat, beschränkt sich der Tonumfang auf die sogenannten Naturtöne. Das aber charakterisiert diese Art von Musik. Den Tag über traten auf den drei Bühnen auf der LGS viele verschiedene Formationen mit Alphörner auf. Ein grandioses Finale erlebten die Zuschauer und Zuhörer nach dem Konzert der Weltmusik auf der Wiese neben der Bühne.

Unter der Leitung von Ludwig Göppert aus Schweighausen spielten die insgesamt 55 Musiker gemeinsam. Das gelang allerdings nur auf der Wiese. Die Bühne hätte dafür keinen Raum geboten. Auch hier spendeten die Gäste den verdienten Applaus.