Das siebenköpfige Ensemble "Flauto Consort Freiburg" erzeugte eine magische Atmosphäre. Foto: Künstle

Konzert: Ensemble "Flauto Consort Freiburg" überzeugt im Saal der Städtischen Musikschule

Von Jürgen Haberer

Das Ensemble "Flauto Consort Freiburg" hat am Sonntagabend bereits zum zweiten Mal im Konzertsaal der Städtischen Musikschule gastiert. Die Musiker tauchten dabei ein in die wunderbar entschleunigte Klangwelt der Renaissance.

Lahr. Das 2013 in Freiburg gegründete Ensemble hat sich alles andere als zufällig in den Konzertsaal im alten "Scheffel" verirrt. Eins der Mitglieder gehört dem Kollegium der Städtischen Musikschule an. Annabelle Cavalli, die in Lahr Blockflöte unterrichtet, hat hier bereits im Dezember 2015 ein Konzert mit "Flauto Consort Freiburg" organisiert.

Gemeinsam mit den Flötistinnen Natalia Unruh, Gertrud Langenfeld, Johanna Weber und Viola Grömminger, Sopranistin Marine Madlein und Perkussionist Michael Beilschmidt hat sie sich der alten Musik und der historischen Aufführungspraxis verschrieben. Das Ensemble taucht ein in die Welt der Renaissancemusik, spielt mit dem Charme einer immer auch von ihrer besonderen Aura lebenden Epoche, mit den Klängen, die so nur eine Gruppe baugleicher Instrumente zu erzeugen vermag.

Die größte der Bassflöten ist fast zwei Meter groß

Das mitgebrachte Flötensortiment wartete dabei mit echten Exoten auf. Die größte der Bassflöten ist fast zwei Meter lang, sie muss beim Spielen mit dem Fuß abgestützt werden. Ihr tiefer, warmer Ton strahlt eine Ruhe aus, die den Klang des Ensembles nachhaltig erdet.

Wenn "Flauto Consort Freiburg" aufspielt, scheinen sich Erde und Himmel zu begegnen. Flötenklänge umgarnen sich, treffen in ausgesuchten Stücken auf den hellen Ton der Sopranstimme, die pulsierenden Rhythmusfiguren von Rahmentrommel und Tamburin. "Tears of the Muses" tauchte dabei ein in einen höfischen Kontext, in das Wechselspiel von Melancholie, Tanz und Sinnesfreuden, in das sich hier und da auch unerwartete Klänge mischten. Im Rhythmus der Trommel schwang plötzlich ein orientalisches Thema mit, in einem fein inszenierten Intermezzo wandern die Flöten durch den Raum, um am Ende vor der Bühne für eine kurze Improvisation zusammenzufinden. Das Konzert in Lahr lebte von der Stimmigkeit seines Gesamteindrucks, von der Aura, die in den dargebotenen Werken von John Dowland, Jacob van Eyck oder Anthony Holborne mitschwingt. Die Zuhörer erlebten mit "Flauto Consort Freiburg" zeitlose Musik, die sie für einen kurzen Moment auf eine exotische Insel weit abseits der Hektik des Alltags katapultierte.