Bürgerinitiative sieht sich in ihren Prognosen bestätigt

Lahr (red/sm). Die "Bürgerinitiative gegen einen Flugplatz Lahr" fordert eine "endgültige Abkehr von jeglicher fliegerischen Nutzung". Seit mehr als einem Jahr werde wieder einmal nach einem Investor auf dem Flugplatz Lahr gesucht, so die BI. Inzwischen seien mehr als 20 Jahre vergangen, in denen es nicht gelungen sei, nennenswerten Flugbetrieb zu generieren.

Im Oktober 1994 wurde die Bürgerinitiative gegründet. Die BI-Mitglieder seien inzwischen nahezu 25 Jahre aktiv. "Nach dieser langen Zeit stellen Vorstand und Mitglieder fest, dass die Prognosen der BI eingetroffen sind", so die Fluggegner in einer Pressemitteilung. In zwei Jahrzehnten sei nichts erreicht worden. Der Flugplatz hänge mittlerweile am Tropf der Stadt Lahr sowie an drei lokalen Unternehmen. Die eilends geschaffene Flugbetriebs GmbH könne nach ihrem ersten Betriebsjahr "keinerlei Erfolge" vorweisen. Mit einer Hand voll Bediensteten werde ein Flugbetrieb für zwei oder drei Geschäftsflugzeuge pro Tag aufrechterhalten. Steigerungen würden zwar immer wieder versprochen, aber aktuelle Zahlen oder konkrete Prognosen seien nicht zu hören.

Auch die Stadt Lahr hülle sich in Schweigen, wenn es um die entstehenden Kosten gehe. Bei der Suche nach geeigneten Investoren für den Flugplatz blieb die beauftragte Wirtschaftsberatungsgesellschaft PriceWaterhouseCooper (PWC) erfolglos. "Es gab und gibt daher keinen Bedarf für einen Flugplatz Lahr. Dies zeigt diese lange vergebliche Suche nach Investoren", so die Fluggegner.

Zunächst sei nur ein vorrübergehender Flugbetrieb geplant gewesen, bis ein neuer Investor gefunden sei. Die Stadt Lahr habe hohe finanzielle Risiken übernommen, um den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten. Die BI geht inzwischen von rund einer Million Euro aus, die die Stadt bisher aufgewendet habe. Dieses Geld fehle an anderen wichtigen Stellen in Lahr.

Der Geschäftsführer der Lahrer Flugbetriebs GmbH, Martin Herrenknecht, habe in in einem Interview vom März 2014 eine notwendige Investitionssumme von 20 bis 30 Millionen Euro genannt, die für einen zukunftsträchtigen Betrieb des Flugplatzes notwendig wären. "Unter diesem Gesichtspunkt ist es unmöglich einen Investor zu finden. Die Versprechen von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Erfolg durch den Flugbetrieb sind somit nicht erfüllbar", so die Bürgerinitiative.