Im DHL-Paketzentrum in Lahr arbeiten in diesem Sommer 20 bis 30 Ferienjobber. In anderen Unternehmen sind die Hilfskräfte auch aufgrund von Corona weniger gefragt. Foto: Symbolfoto: DHL

Arbeitsmarkt: Schaeffler und Zalando brauchen keine Helfer / Grohe stellt noch ein

Lahr - In den Lahrer Industrie- und Logistik-Unternehmen ist die Nachfrage nach Ferienjobbern in diesem Sommer unterschiedlich. Aufgrund von Corona werden insgesamt weniger Stellen angeboten.

Gibt es noch Ferienjobs für Schüler und Studenten?

Einige Schüler und Studenten nutzen die Sommerferien nicht nur zur Entspannung, sondern wollen mit einem Ferienjob Geld verdienen. Das ist auch in diesem Sommer in Lahr nicht anders. Jedoch sind aufgrund der Corona-Pandemie weniger Jobs ausgeschrieben. Unsere Redaktion hat bei einigen Unternehmen nachgefragt, ob bei ihnen für Ferienjobber "etwas geht".

Schaeffler nicht auf der Suche: Im Lahrer Werk des Zulieferers der Automobil- und Maschinenbauindustrie arbeiten in diesem Sommer keine Ferienjobber. "Aufgrund der Corona-Pandemie benötigen wir keine zusätzlichen Kapazitäten in der Urlaubszeit", erklärt Unternehmenssprecherin Petra Wolf. Damit fallen in diesen Ferien jede Menge Stellen für Schüler und Studenten weg, denn noch im vergangenen Sommer hatte Schaeffler im Schnitt 95 Ferienjobber pro Woche im Lahrer Werk beschäftigt.

Weniger Personalbedarf im Sommer bei Zalando: Nicht anders sieht es in der Lahrer Niederlassung des Mode-Giganten Zalando aus. "Wir bieten keine Ferienjobs an", sagt Pressesprecherin Anne Gläßer. Das liege auch daran, dass die Sommermonate nicht die Hauptzeit für Auslieferungen seien. "In der Zeit um den Jahreswechsel herum haben wir einen höheren Personalbedarf", so Gläßer. Nicht überraschend, denn zu Weihnachten liegen auch viele Zalando-Produkte unter den Weihnachtsbäumen.

Grohe stellt noch ein: Im Lahrer Werk des Herstellers von Armaturen und Sanitärprodukten tummeln sich in diesem Sommer hingegen viele Schüler und Studenten – und noch sind nicht alle Jobs vergeben. "Wir haben von rund 70 Ferienjobber-Stellen noch zwei für den Zeitraum vom 31. August bis zum 19. September zu besetzen", sagt Unternehmenssprecher Tim Pelargus. Bewerbungen können per E-Mail an Personal-WerkLahr@grohe.com eingereicht werden. Dabei gilt es für die Ferienjobber, einige coronabedingte Einschränkungen bei der Arbeit zu beachten. "Es gelten strenge Hygienemaßnahmen, beispielsweise das Tragen einer Mund-Nase-Maske, wo Mindestab- stände nicht jederzeit eingehalten werden können", so Pelargus.

DHL hat alle Stellen besetzt: Im DHL-Paketzentrum in Lahr sind derzeit ebenfalls Ferienjobber stark gefragt. "Wir haben alle Aushilfen an Bord und waren froh über die gute Bewerberlage, und dass wir frühzeitig unsere Sommerjobber einstellen konnten", berichtet Pressesprecher Dieter Nawrath. Insgesamt arbeiten im Paketzentrum je nach Bedarf 20 bis 30 Ferienjobber.

Mehr Paketzustellungen als im Vorjahr

Die Corona-Pandemie ist auch ein Grund für die hohe Nachfrage nach Hilfskräften bei DHL: Online-Bestellungen hätten zugenommen. "Die bei uns eingelieferten Paketmengen bewegen sich nach wie vor auf einem überdurchschnittlichen Niveau, allerdings nicht mehr in der Größenordnung wie in der Zeit um Ostern herum", sagt Nawrath. Der Zuwachs ge- genüber dem Vorjahr liege im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern ergreife DHL "in sämtlichen Bereichen Vorkehrungen" gegen die Pandemie und folge hierbei den Empfehlungen des Robert Koch Instituts. Die Regelungen gelten für Ferienjobber ebenso wie für Vollzeitkräfte, so der DHL-Pressesprecher.

Info: Vermittlung ohne Jobcenter

Wer einen Ferienjob antreten möchte, muss dies nicht beim Arbeitsamt anmelden. "Ferienjobs sind nicht sozialversicherungspflichtig. Daher geht dieser Markt an uns vorbei", sagt Horst Sarbacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg. Arbeitgeber und Arbeitnehmer fänden selbstständig zueinander, ohne Vermittlung über das Jobcenter. Corona habe den Arbeitsmarkt insgesamt empfindlich getroffen. Laut Einschätzung des Arbeitsamts seien daher deutlich weniger Angebote an Ferienjobs vorhanden, so Sarbacher.