Verbandsliga: FC Radolfzell beendet Erfolgsserie des Teams von Oliver Dewes / OFV unterliegt in Kuppenheim
Die Erfolgsserie des SC Lahr ist gerissen: Auf eigenem Platz setzte es eine 1:3-Niederlage gegen den FC Radolfzell. Die Hausherren machten Fehler im Aufbauspiel, die von den souverän aufspielenden Gästen konsequent bestraft wurden.
SC Lahr – FC Radolfzell 1:3 (1:1). Das Unheil aus Sicht der Gastgeber begann bereits in der zweiten Minute: Die Abwehrspieler des SC schoben sich vor dem eigenen Strafraum gegenseitig den Ball zu auf der Suche nach Anspielstationen im Mittelfeld, die es nicht gab, da Radolfzell die Passwege zustellte. Daraufhin spielte ein Lahrer den Ball unbedrängt dem Radolfzeller Flamur Berisha in die Füße, der sofort Alexander Stricker bediente. Der 30-jährige Stürmer ließ mit seinem platzierten Flachschuss aus zentraler Position SC-Keeper Jonas Witt keine Chance.
Nach diesem missglückten Auftakt zeigte der SC eine positive Reaktion und hatte eine erste Chance durch einen Freistoß von Konstantin Fries aus aussichtsreicher Position. Vor allem über die linke Angriffsseite sorgte Lahr für Gefahr – nach diesem Strickmuster fiel auch der Ausgleich durch Ümit Sen: Fries passte von links flach in die Spitze, wo Sen den Ball mit dem ersten Kontakt gegen die Laufrichtung des FC-Keepers Pascal Bisinger ins Tor schob. Es war der siebte Saisontreffer des besten Lahrer Torjägers.
Danach lieferte der SC dem Tabellenvierten ein Spiel auf Augenhöhe, schaffte es immer wieder, sich aus Pressingsituationen in der eigenen Hälfte zu befreien und vors gegnerische Tor zu kommen, ohne dass dabei aber glasklare Gelegenheiten heraussprangen.
Die erneute Führung für die Gäste fiel wieder nach einem Ballverlust des SC in der Vorwärtsbewegung, auf die Radolfzell mit einem schnellen Gegenangriff antwortete. Berisha traf freistehend aus halblinker Position mit einem unhaltbaren Schuss an die Unterkante der Latte (53.).
Das 3:1 für die Gäste erzielte dann ein Lahrer: Max Burgert unterlief ein Eigentor, das ihm aber nicht anzukreiden ist. Nach einem Schuss aus spitzem Winkel unternahm er einen Rettungsversuch, bei dem der Ball im eigenen Tor einschlug (68.).
Anders als in der ersten Hälfte schaffte es der SC nun nicht mehr, die Gäste in Gefahr zu bringen. "Radolfzell war in der zweiten Halbzeit einen Tick stärker als wir, das muss man sportlich fair anerkennen", meinte auch SC-Trainer Oliver Dewes. "Die haben eine gute Mannschaft, die aggressiv gegen den Ball gespielt hat und sehr dynamisch war. Radolfzell war uns dann einfach überlegen." Die erste Pleite nach fünf Spielen, in denen der SC 13 Zähler gesammelt hatte, vermochte Dewes nicht zu erschüttern: "Das ist kein Rückschlag. Wir müssen unsere Punkte gegen Teams aus dem Tabellenmittelfeld holen." Lahr: J. Witt – S. Witt, Wirth (76. Cantürk), Burgert, Fries, Sen, Bulgakov, Prieto (9. Makaya), Laufenburger, Gürsoy (62. Conteh), Häußermann Radolfzell: Bisinger – Beger, Stricker, Wehrle, Hain (80. Tsimba-Eggers), Aichem, Berisha, Strauß (85. Ranzenberger), Krüger (88. Tomas), Schmidt, Hlavacek Tore: 0:1 Stricker (2.), 1:1 Sen (13.), 1:2 Berisha (53.), 1:3 Burger (ET, 68.). SV Kuppenheim – Offenburger FV 1:0 (0:0). Der OFV hat im Kampf um die Spitzenplätze einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Beim Tabellensechsten Kuppenheim setzte es eine 0:1-Niederlage, durch die der Vorsprung auf den Vierten Radolfzell auf zwei Zähler geschmolzen ist.
Das Tor des Tages erzielte Marek Balzer in der 67. Minute: Der Kuppenheimer drückte den Ball aus kurzer Distanz mit links über die Linie, nachdem eine harmlos wirkende Flanke aus dem Halbfeld von der OFV-Abwehr nicht geklärt wurde. Der Ball prallte sogar noch einmal im OFV-Strafraum auf und erreichte dann Balzer, der unbedrängt zum Schuss kam. Der Torschütze war erst acht Minuten vorher eingewechselt worden.
Es war eine bittere Niederlage für den OFV, der eine ambitionierte Leistung zeigte, das Spiel vor und nach dem Kuppenheimer Treffer weitgehend im Griff hatte. Offenburg verzeichnete ein Plus an Spielanteilen, schaffte es aber nicht, sich klare Torgelegenheiten herauszuspielen. Dagegen setzten die Hausherren auf Kampf, Einsatz und disziplinierte Abwehrarbeit. Das reichte zum Erfolg, da die OFV-Abwehr in der Szene in der 67. Minute nicht im Bild war und den Gästen im eigenen Angriff die Durchschlagskraft fehlte.
"Die Niederlage ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. Wir schauen weiter nach vorne", bilanzierte OFV-Trainer Florian Kneuker. Kuppenheim: Hegele – Sadededine, Herbote, Götz, Smuda, Karadogan, Radke, Karamehmedovic, Grünbacher (72. Weisgerber), Weißer (59. Balzer), Tran (85. Oremek) Offenburg: Leptig – Anzaldi, Geiler, Leist, Beiser-Biegert, Herrmann, Kehl, Schlieter, Petereit, Ernst, Tsolakis Tor: Balzer (67).
