Obwohl man sich nicht zu nahe kommt, tragen etliche Passanten am Samstagvormittag in der Marktstraße Masken. Foto: Baublies

LZ-Check: Beobachtungen beim ersten Einkaufssamstag mit neuer Corona-Verordnung

Lahr - Die Lahrer halten sich an die verschärften Maskenregeln in der Fußgängerzone und auf dem Wochenmarkt. So der Eindruck am Samstag, bei dem die Werbegemeinschaft auch ein Rahmenprogramm bot.

In der Marktstraße ist am späten Vormittag deutlich weniger los als sonst am Wochenende. Das wird mit den neuen Vorschriften zu tun haben, denn das Wetter ist für Ende Oktober sehr angenehm. In der Sonne ist das Thermometer bereits über die 15-Grad Marke geklettert. Außerdem sind Chrysanthemen zu sehen – und trotzdem bleibt der große Andrang aus.

Gegen elf Uhr sind die Tische vor den Cafés dann aber gut besetzt. Keiner der Gäste trägt eine Maske – das müssen sie auch nicht. Dagegen haben alle Bedienungen einen Mund-Nasenschutz auf. Der Strom der Passanten bleibt indes mäßig.

Nur drei Passanten ohne Maske

Es fällt auf, dass auf der Straße deutlich mehr Menschen die Maske über Mund und Nase tragen als in den vergangenen Wochen. Einige haben sie nur vor dem Mund, eine deutliche Mehrzahl hat eine Maske mindestens um den Hals oder an einem Ohr hängen. Das ist von Vorteil, wenn man in ein Geschäft oder auf den Markt will. Das Suchen in der Tasche oder dem Einkaufskorb nach dem unverzichtbaren Utensil entfällt.

Zwischen 11 und 12 Uhr ist es aber nirgends in der Marktstraße, auf dem Schlossplatz, Urteilsplatz oder Rathausplatz so belebt, dass man Sorgen wegen des fehlenden Abstands von eineinhalb Metern haben müsste. Damit entfällt auch die Pflicht, eine Maske aufzusetzen. Das muss, wie berichtet, nur sein, wenn es in der Fußgängerzone zu eng wird.

Freilich empfiehlt die Stadt, die Maske dort generell zu tragen. Eine Empfehlung, der an diesem Samstag zahlreiche Menschen folgen.

"Minnezit" mit einem musikalischen Rundgang durch die Innenstadt

Um elf Uhr beginnt die Gruppe "Minnezit" mit einem musikalischen Rundgang durch die Innenstadt. Auf dem Schlossplatz sammeln sich Zuschauer an, die den Auftritt des Quintetts mit historischen Instrumenten sichtlich genießen. Ohne Maske wäre es dort zu eng. Die meisten der vielleicht 20 Zuhörer tragen denn auch ihre Maske über Mund und Nase, aber es gibt auch einige "ohne". Um größere Ansammlungen zu vermeiden, packt die Gruppe nach wenigen Liedern zusammen und zieht weiter auf einen anderen Platz

Auf dem Marktplatz ist es kurz vor 12 Uhr recht voll. Hier, auf dem Wochenmarkt unterscheidet sich die Besucherzahl kaum von anderen Samstagen. Es fällt auf, dass so gut wie alle ihre Maske nach Vorschrift über Mund und Nase gezogen haben. Nur drei Passanten ohne Maske sind zu sehen, keiner der drei Ausreißer stellt aber sich an einem der Stände an. Eng wird es nicht, in den Passagen zwischen den Ständen ist genügend Luft.

Trotzdem:

Auf dem Wochenmarkt ist die Maske vorgeschrieben. Ganz wenige tragen stattdessen ein durchsichtiges Visier aus Kunststoff. Das ist aber ein Verstoß gegen die Hygieneregeln. Die Visiere bieten keinen Schutz, nicht für den Träger und nicht für andere.

Anneliese Fischer aus Schuttern, die auf dem Markt Obst und Gemüse verkauft, lobt die Disziplin der Besucher – kurz bevor der Markt zu Ende ist: "Vorbildlich: Es war keiner ohne Maske da."

Stadt appeliert an die Bürger

Mit der neuen Corona-Verordnung gilt seit einer Woche eine Maskenpflicht in der Fußgängerzone, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können.

Die Stadt appelliert indes an alle Bürger, in der Fußgängerzone und auf öffentlichen Plätzen generell einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Auf dem Wochenmarkt gilt seit Dienstag eine Maskenpflicht.