Durch die Anfang Mai vereinbarte Mittagspause bleiben vor allem viele Tandemspringer fern, da in den Kernzeiten zur Mittagszeit nicht mehr gesprungen werden darf Foto: Archiv: Breuer

Faire Lösung dringend gesucht. Ruhe für Anwohner

Lahr - Ruhe für die Anwohner auf der einen Seite, Hilfe für den von Existenzsorgen geplagten Breisgauverein für Fallschirmsport auf der anderen: Im Streit um die Fallschirmsprünge auf dem Lahrer Flugplatz suchen die Beteiligten eine "faire Lösung".

Das Dilemma: Weil es seit Mai weniger Flüge gibt, damit die Anwohner weniger belästigt werden, haben die Fallschirmspringer Probleme wegen rückläufiger Einnahmen. Seit rund zwei Jahren ist der Breisgauverein für Fallschirmsport auf dem Flugplatz zu Hause. Schnell gab es Beschwerden wegen Fluglärms: Das Problem ist, dass die Fallschirmspringer mit einer Propellermaschine nach oben gebracht werden. Um für mehr Ruhe zu sorgen, hatten sich Verein, Flughafenbetreiber und Vertreter der Kommunen im Mai auf eine zweistündige Flugpause im Zeitkorridor von 12 bis 15 Uhr an Sonn- und Feiertagen geeinigt. Bei einem weiteren Treffen Anfang Juli sei bestätigt worden, dass eine Lärmminderung erfolgt sei, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von IGZ und Fallschirmsportverein.

Die Kehrseite: "Die Reduzierung der Flugzeiten über die Mittagszeit hat den Verein jedoch vor große Probleme gestellt", berichtet IGZ-Geschäftsführer Markus Ibert. Der Verein verzeichne insbesondere einen Rückgang der Tandemspringer, die hauptsächlich mittags und am frühen Nachmittag am Sprungbetrieb teilnehmen. "Durch die Mittagspause bleiben nun viele Tandemspringer sowie auch Fallschirmspringer fern, da in den Kernzeiten zur Mittagszeit nicht mehr gesprungen werden darf", so IGZ und Verein weiter. Damit der Verein kosteneffizient agieren könne, habe der Verein nun die Konsequenz gezogen und vermietet das Flugzeug zeitweise zur Nutzung auswärts, momentan an zwei Wochenenden im Monat. Auch der Verkauf des aktuellen Flugzeugs sei notwendig. Aufgrund der Einhaltung der Mittagspause werde die Mindestanzahl an Flugstunden nicht mehr erreicht.

Die Entwicklung des Vereins sei jedoch stark abhängig von der Zahl der Tandemsprünge. Der Verein könne auf absehbare Zeit keine eigene Maschine mehr bewirtschaften, sondern müsse aus Kostengründen dann ein kleineres Flugzeug chartern. "Eine Reduzierung der zweistündigen Mittagspause wollen die kommunalen Vertreter und der Flughafenbetreiber davon abhängig machen, ob der Verein eine entsprechende Lösung zur Lärmreduzierung mit dem bisherigen oder einem neuen Flugzeug umsetzen kann", heißt es in der Pressemitteilung. Aktuell werden die Fallschirmspringer in Lahr bis auf Weiteres an den Wochenenden nur im zweiwöchigen Rhythmus springen. "Die Beteiligten der umliegenden Kommunen versuchen eine für beide Seiten faire Lösung zu finden, sodass das Überleben des Vereins und die Verminderung der Lärmentwicklung sichergestellt werden können", so Ibert.