Adrian Obert vom TC BW Oberweier steht derzeit auf Platz 633 der Weltrangliste. In diesem Jahr könnte ihm erstmals der Sprung unter die besten 600 Tennisspieler der Welt gelingen. Foto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Tennis: Lahrer Profi Adrian Obert vom TC BW Oberweier will 2020 die nächste Karrierestufe nehmen

Auf Platz 633 der Weltrangliste startet Adrian Obert in das Tennisjahr 2020. In diesem hat er viel vor: Im Einzel will er höher dotierte Turniere spielen und mit dem TC BW Oberweier erneut den Klassenerhalt in Liga zwei schaffen.

Das Leben eines Profisportlers ist selten luxuriös und fast immer mit harter Arbeit und Entbehrungen verbunden. Davon kann auch Adrian Obert vom TC BW Oberweier ein Lied singen. Der 24-Jährige ist seit einigen Jahren als Tennisprofi unterwegs, sein großes Ziel ist die Teilnahme an einem Grand-Slam-Turnier. Dafür arbeitet er hart und nimmt vieles auf sich, unter anderem die Fahrtstrecke von seinem Wohnort Lahr nach Stuttgart, wo er trainiert. Meist sechs- bis siebenmal pro Woche, insgesamt rund 40 Stunden – exklusive Hin- und Rückfahrt.

Challenger-Turniere als echter Gradmesser

Für die neue Saison, die so langsam in die Gänge kommt, hat sich Obert viel vorgenommen. Er will die nächste Turnierstufe erklimmen und auch bei den so genannten "Challengern" starten, bei denen es mehr Preisgeld gibt und die nur noch eine Stufe unter den ATP-Turnieren stehen. Dass der Sprung nach oben nicht einfach wird, ist dem Lahrer klar. "Die Gegner dort sind vom Niveau viel besser, da filtert es sich dann raus", weiß er um die neue Herausforderung.

Doch genau dahin soll sein Weg gehen, Obert will mehr. Derzeit steht er auf Rang 633 der ATP-Weltrangliste – es ist die beste Platzierung seiner Karriere. Noch. Denn geht es nach dem 24-Jährigen, soll im Jahr 2020 irgendwann eine Zahl mit einer Fünf vornedran stehen, er nennt Platz 550 als grobes Ziel. Also immer noch weit entfernt von den luxuriösen Turnieren, immer noch weit weg von den Grand-Slam-Hauptfeldern dieser Welt.

Doch ungeduldig wird Obert nicht. "Ich bin schon auf einem guten Weg", sagt er. Und: "2019 war echt gut, weil ich verletzungsfrei geblieben bin." Das war nicht immer so, es habe auch schon Zeiten mit vielen Verletzungen gegeben, da habe er sogar an den Abschied vom Profisport gedacht, gesteht Obert. Das sei allerdings schon länger her, auch weil es in der jüngeren Vergangenheit ranglisten- und gesundheitstechnisch nur noch bergauf ging. "Es macht echt Spaß und ich sehe, dass es vorangeht", sagt er. Ein erster Beweis: Im August gewann er das mit 15 000 Dollar dotierte Turnier in Trier.

Vor allem körperlich und mental habe er sich zuletzt stark verbessert, findet Obert. Das Ziel "Challenger"-Turniere ist daher der logische Schritt. Unter Druck setzt er sich allerdings nicht. "Ich will noch eine Schippe drauf legen, dann kommt das mit der Rangliste von alleine", sagt er.

Mit Zuversicht in die Zweitliga-Saison

Neben rund 30 Turnieren, bei denen Obert in diesem Jahr an den Start gehen will, liegt sein Fokus aber natürlich auch auf der Zweitliga-Saison mit seinem Heimatverein TC BW Oberweier. "Diese Spiele sind jedes Jahr ein Highlight", sagt er, auch wenn die vergangene Saison mit dem sportlichen Abstieg "unglücklich gelaufen" sei. Doch Wochen später wurde doch noch alles gut, nachträglich durfte der TC den Klassenerhalt feiern.

Damit war auch für Obert die Sache klar, für die kommende Saison hat er direkt wieder zugesagt. "Die Chancen sind dieses Jahr besser als im letzten", blickt er optimistisch auf die Mannschaftsrunde im Sommer. Er selbst wird wohl aufgrund seiner verbesserten Ranglistenposition im Vereinsranking weiter vorne stehen und dann auf einer höherer Position spielen als bislang. Mit einem ersten starken Halbjahr im Rücken, will Obert dann versuchen, auch in diesem Jahr mit seinem Heimatverein die Klasse zu halten.