Passend zur LGS trägt Faber-Schrecklein ein farbenfrohes "Blumen-Kleid". Hier steht sie vor der Bühne im Bürgerpark. Foto: Bieber Foto: Lahrer Zeitung

LGS-Serie: Sonja Faber-Schrecklein lobt die Gartenschau / Am Sonntag live im SWR

In unserer Serie stellen wir "Macher" der Landesgartenschau vor. Exklusiv für unsere Zeitung hat SWR-Moderatorin Sonja Faber-Schrecklein, die am Sonntag live von der Gartenschau berichtet, einen Blick hinter die Kulissen des Drehs geworfen.

Lah r. Während der Maske und kurz vor Beginn der Dreharbeiten hat Sonja Faber-Schrecklein einige Minuten Zeit, um über ihren Urlaub zu plaudern. Ja, Sie lesen richtig: Urlaub. Für die 52 Jahre alte SWR-Moderatorin und Redakteurin, die am Sonntag live von der Lahrer Gartenschau berichten wird, bedeutet eine LGS Urlaub. "Eine LGS fühlt sich wie Urlaub an", sagt die bekannte Fernseh-Frau, die sich auf die Sendung riesig freue. Denn die "Gegend ist wunderbar, das LGS-Gelände schön groß und bis jetzt hat auch das Wetter mitgespielt. Hoffen wir, dass das auch weiter so bleibt."

Die Kritik von einigen, dass eine LGS vor allem etwas für ältere Menschen sei, verstehe sie nicht. "Das finde ich nicht" und lobt zugleich das Angebot der Lahrer LGS für jedermann. "Für alle Altersgruppen ist etwas dabei, gerade auch für Familien mit Kindern", sagt die 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnete Moderatorin.

Eine Landesgartenschau bringt langfristig einer Stadt viel Nutzen

Faber-Schrecklein ist schon am Dienstag auf dem LGS-Gelände, sie trifft sich mit Interview-Partnern, macht sich ein Bild vom 38 Hektar großen Areal und produziert einige Einspieler, "kleine Filmchen", für die Live-Sendung am Sonntagnachmittag (16 bis 18 Uhr im SWR) vor. "Unsere Funkstrecke reicht nicht ganz über das riesige Gelände, daher brauchen wir auch Einspieler für die Live-Sendung", erklärt die Moderatorin, die zusammen mit dem ebenfalls aus dem Fernsehen bekannten Moderator Michael Antwerpes durch die Sendung führen wird. Wobei Antwerpes von der Bühne im Kleingartenpark, genau neben dem SWR-Garten, und Faber-Schrecklein von "draußen" moderieren wird. Dazu wird sie mit "vielen Menschen sprechen" und unterwegs in den drei Themenparks auf Stimmenfang gehen. Jede Menge Musik wird es auch geben, verrät Faber-Schrecklein noch. Und es wird ein Spiel geben, bei dem Familieneintrittskarten gewonnen werden können. Vielleicht komme sogar ein Friseur in die Sendung und lässt sich bei seinem Handwerk filmen und interviewen.

Fast schon traditionell sendet der SWR alle zwei Jahre mit einer mehrstündigen Sendung live von Landesgartenschauen. Und bereits seit 25 Jahren berichtet die in Neuhausen auf den Fildern geborene Faber-Schrecklein von Landesgartenschauen für den SWR, für den sie seit 27 Jahren arbeitet. Dass Faber-Schrecklein überzeugt von Landesgartenschauen ist, wird schnell klar. "Der Nutzen ist dauerhaft und auch Lahr wird davon profitieren. Ich denke nur an den See im Seepark, der nach der LGS zum Badesee werden soll! Das ist doch toll für die Bevölkerung." Sie erinnert sich noch an die Landesgartenschau im schwäbischen Plochingen vor genau 20 Jahren. "Davon lebt die Stadt noch heute."

Ganz besonders in Erinnerung ist ihr die Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd mit einer etwa einen Kilometer langen "Murmelbahn", die durch einen Wald führte, geblieben. "Diese LGS war klasse. Die Stadt hat davon viel Nutzen gehabt".

Das bestätigte auch der dortige Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) auf Nachfrage unserer Zeitung. Lahr möchte Schwäbisch Gmünd da bestimmt in nichts nachstehen.

Wir stellen in unserer Serie "Macher der LGS" Menschen vor, die der Landesgartenschau (LGS) ein Gesicht geben und vielleicht nicht in der ersten Reihe stehen. Im kommenden Teil der Serie, die wöchentlich in der Lahrer Zeitung erscheint, präsentieren wir wieder interessante Gesichter der LGS.

Lahr. Freundlich grüßt Andreas Ekes den Reporter, dabei lächelt der 51 Jahre alte gebürtige Hannoveraner, der "wegen der Liebe" nach Lahr kam. Ekes hat viel zu erzählen. Verlieren wir also keine Zeit. Seit Anbeginn der Landesgartenschau arbeitet er als Hauptamtlicher im sogenannten Geländeteam mit. Er suchte in Lahr eine Stelle als Hausmeister nach seinem Umzug, auf der LGS gab’s eine.

In dem "Gelände-Team" arbeiten neun Hauptamtliche und einige Ehrenämtler. Sie sind Garant dafür, dass das Landesgartenschau-Gelände optisch in einem guten Zustand bleibt. Ekes formuliert es so: "Das Gelände muss picobello sein." Daher sieht man Ekes mitsamt Kollegen, zumindest morgens und abends, stets mit Besen, Müllpicker und Kehrwägelchen über das Gelände flitzen. "Das ist viel Arbeit, insbesondere morgens, denn bis zum Einlass um 9 Uhr muss das gesamte Gelände sauber sein", erklärt der "Gelände-Hilfshausmeister". Das bedeutet im Klartext: Das Gelände muss befreit von Müll werden. Aber zu seinen Aufgaben gehört freilich wesentlich mehr als "nur" Müll aufzusammeln. "Wir richten das Gelände her, gießen Blumen auf den Bühnen, damit alles schön ist während der Veranstaltungen, säubern und kehren die Wege, bestücken die 13 auf dem gesamten Gelände stehenden Hinweisständer und sind auch immer wieder Ansprechpartner für Gäste", sagt Andreas Ekes.

Ehrenamtliche als Bereicherung

Um diese wichtige, aber zugleich harte Arbeit, eine Schicht geht von 7 bis 19 Uhr, erträglich zu machen, arbeiten sie in Schichten und in Teams. "In der Regel schaffen wir in Zweier-Teams und arbeiten bis zu vier Tage durch, haben dann jedoch mehrere Tage frei", sagt Ekes, wobei die Ehrenamtler ein Teil jedes Teams sind. Sie verstärken die Hauptamtlichen wie Ekes, arbeiten aber nie so lange wie Ekes, dem zwei Stunden Pause pro Tag genehmigt werden.

LGS-Geschäftsführerin Ulrike Karl, die beim Treffen mit Andreas Ekes dabei war, ergänzt, dass Ekes und Co. auch die 176 Schirme, die es auf dem LGS-Gelände gibt, aufstellen und abends wieder zuklappen. "Das wissen viele nicht, aber das bedeutet auch viel Arbeit und ist wichtig für unsere Gäste", sagt Karl und antwortet damit auf die im Raum stehende Kritik, auf der LGS gebe es zu wenig Schatten.

Viel Lob hat Ekes auch für die nach wie vor noch zu wenigen ehrenamtlichen Helfer übrig. "Sie sind eine Bereicherung für das Team, haben gute Ideen und helfen sehr viel."

Ihm persönlich gefalle vor allem an der LGS der stetige Austausch mit den Menschen. Hier mal eine Auskunft geben, dort mal ein Foto schießen. Es werde nie langweilig. Und an der frischen Luft ist der 51-Jährige auch noch. "Natürlich motiviert es umso mehr, wenn die Besucher einen loben", gesteht Ekes, der fast schon gestoppt werden muss beim Erzählen seiner Tätigkeit. Sehr viel sei Routine bei seinem Job, der nach dem 14. Oktober enden wird, das vereinfache vieles, sagt Ekes dann noch.

Wir stellen in unserer Serie "Macher der LGS" Menschen vor, die der Landesgartenschau (LGS) ein Gesicht geben und vielleicht nicht in der ersten Reihe stehen. Im kommenden Teil der Serie, die wöchentlich in der Lahrer Zeitung erscheint, präsentieren wir wieder interessante Gesichter der LGS.

Lah r. Am Ende ihres knapp einstündigen Rundgangs bedankt sich Monika Fischer für die Aufmerksamkeit der 20 Kräuterinteressierten. "Ich hoffe, dass Sie sich viel merken konnten", sagt die 67 Jahre alte Kräuterexpertin aus Lahr.

Seit Beginn der LGS bietet die ehemalige Kauffrau und heutige Wildkräuter- und Heilpflanzenpädagogin für das Landratsamt im Rahmen des "Dort-Programms" immer donnerstags, ab 13 Uhr, Führungen, sogenannte Spaziergänge, zu Wild- und Heilkräutern auf der LGS an. "Es kommen viele Besucher, auch immer wieder junge Menschen, das freut mich besonders", sagt die Lahrerin. Ihr Terrain ist dabei der Seepark - übrigens auch ihr Lieblingsort auf der LGS. Genauer gesagt, der Part hinter dem See und jenseits des Krähennestes. Dort gibt es von Baldrian, Frauenkräutern über die Wiesenkönigin bis hin zum Wundklee zahlreiche Kräuter, die Fischer alle kennt.

Gelernt hat sie das alles in ihrer Ausbildung bei der Naturschule Freiburg. "Das Soldatenkraut etwa hilft bei Blutungen und Wunden", sagt Fischer zu der Gruppe, als sie an diesem Kraut vorbeikommen. Zu jedem der Kräuter kennt Fischer deren Heilwirkung und weiß auch, wie man die Kräuter richtig nutzen und durch Trocknen möglichst lange konservieren kann.

Weiter geht es in einen Gartenteil, zu dem man durch das "Fürbitten-Tor" schreiten muss. Ein gerostetes Tor, das die Besucher mit Fürbitten beschriften können. Dort findet sich auch ein Briefkasten für persönliche Fürbitten. "Es macht mir große Freude, den Besuchern der LGS die vielen Kräuter näherzubringen", sagt Fischer, die immer wieder einzelne Kräuter von den Stängeln abtrennt, um den Besuchern zu zeigen, wie sie aussehen. Die Besucher an diesem Donnerstagmittag schreiben fleißig mit, kleben regelrecht an Fischers Lippen. Am Ende jeder Führung gibt es im Pavillon des Landratsamtes Schnittchen mit leckerer Kräuterbutter. Allein der Verzehr dieser Schnitten lohnt sich schon!

Es fehlen Schattenplätze auf dem Gelände

Monika Fischer, die auch Seminare und Vorträge zu Kräutern und Naturkosmetik gibt, ist sehr bemüht, auf die Fragen der Besucher einzugehen. Man merkt, sie ist begeistert von ihrer Arbeit und den Kräutern, die es auf der LGS zu entdecken gibt. Denn jeder Busch, jede Wiese und Matte ist eine Apotheke, zitiert Monika Fischer einen griechischen Gelehrten. Die Gartenschau findet sie "toll", lediglich wünsche sie sich mehr Schattenplätze.