Das Heim hat 48 Betreuungsplätze für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Foto: Schabel

Lahr - Die traurigen Nachrichten aus dem Heim für Menschen mit geistiger Behinderung reißen nicht ab. Ein siebter Bewohner ist an Covid-19 gestorben.

Michael Walter, dem Sprecher des Trägerverbands, der Johannes-Diakonie Mosbach, war beim Telefonat mit unserer Redaktion am Montagabend die Betroffenheit anzumerken. Die Situation sei eine extreme Last für alle, die Bewohner, ihre Angehörigen, aber auch für die Mitarbeiter, die unter schwierigen Bedingungen arbeiteten, da mittlerweile fast alle ihre Schützlinge dort infiziert sind.

Das kombinierte Wohn- und Pflegeheim am Ortsrand von Langenwinkel hat insgesamt 48 Betreuungsplätze, die Hälfte davon für Menschen mit zusätzlichem Pflegebedarf. Es sind Menschen, die neben ihrer geistigen Behinderung auch körperlich behindert sind, teils mehrfach, und deshalb zur besonders vulnerablen Personengruppe gehören, wie Michael Walter hervorhebt.

Bei insgesamt 38 Bewohnerinnen und Bewohnern des Heims am Scheidgraben ist das Coronavirus mittlerweile festgestellt worden, wobei sechs von ihnen zurzeit im Krankenhaus behandelt werden. Auch acht Mitarbeiter haben sich infiziert.

Menschen mit geistiger Behinderung gehören in Baden-Württemberg zur Prioritätsgruppe 2 bei den Impfungen und sind deshalb erst seit dem 22. Februar impfberechtigt. Beim Wohn- und Pflegeheim in Langenwinkel ist der Besuch eines mobilen Impfteams laut Walter erst für den 16. April angekündigt (wir haben berichtet).