Idee wird im Beirat für Belange von Menschen mit Behinderung laut. Positive Bilanz auf LGS

Lahr - Der Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung hat den Tag der Inklusion auf der Landesgartenschau bilanziert. Bürgermeister Guido Schöneboom zeigte sich in der Sitzung offen für die Einführung eines Aktionstags in der Innenstadt.

Der Tag der Inklusion auf der LGS war nicht nur ein toller Erfolg. Er wurde nach Einschätzung aller Beteiligter von den Besuchern sehr viel stärker wahrgenommen als der Aktionstag in Öhringen vor zwei Jahren. Auf der großen Bühne im Seepark wurde ein ganztägiges Programm mit vielen Höhepunkten geboten. Die Eröffnungsrede wurde von Stephanie Aeffner, der Behindertenbeauftragten von Baden-Württemberg, gehalten.

Bei der Reflektion des Aktionstags im Beirat ist noch einmal deutlich geworden, dass der Besuch in Öhringen bei dem Aktionsteam viel bewirkt hat. In Öhringen war der Tag der Inklusion allenfalls als Randnotiz eines ganz normalen Tages auf der Landesgartenschau sichtbar. In Lahr sollte er dagegen am 5. Mai, dem europäischen Aktionstag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, ein dickes Ausrufezeichen setzten. Behinderte und Nichtbehinderte musizierten, tanzten und feierten miteinander, zeigten eine Fülle unterschiedlicher Darbietungen. Ein Dutzend Vereine und Einrichtungen informierte über ihre Arbeit, luden die Besucher zu Mitmachaktionen ein. "Die Akteure auf der Bühne haben Begeisterung gespürt und Selbstbewusstsein getankt", wie Monika Hartig-Gönnheimer betonte.

Aufbauend auf die am 5. Mai gesammelten Erfahrungen könnte der Tag der Inklusion nun eine Fortsetzung erfahren. Schöneboom zeigte sich in der Sitzung offen für den Vorschlag von Dorothee Granderath (Grüne), im Mai 2019 einen Aktionstag in der Innenstadt zu organisieren. Im Rahmen der Aussprache erinnerte Schöneboom aber auch an die Diskussion über einen offenen Brief des Landesverbands der Gehörlosen, der seiner Meinung nach völlig unangemessen und überzogen das Fehlen von Gebärdendolmetschern bei der Veranstaltung kritisiert hatte. Er hätte sich im Vorfeld des Aktionstags einen offenen Dialog gewünscht, der die Möglichkeit geboten hätte, auf derartige Versäumnisse zu reagieren. Schöneboom zeigte sich vor allem aber auch darüber enttäuscht, dass sein Rückschreiben von den Absendern nicht beantwortet wurde.