Der Ex-Willstätter Tim Suton (in Weiß) soll bereits heute Abend gegen Spanien mitmischen. Foto: Jaspersen Foto: Jaspersen

Handball: Bundestrainer nominiert Ex-Willstätter Tim Suton nach

Als Tim Suton wenige Tage vor dem Weihnachtsfest vom Bundestrainer die Nachricht erhielt, er sei für den 18er WM-Kader nominiert, nahm es der ehemalige Willstätter gelassen. Auch während der folgenden Lehrgänge mit den Nationalmannschaftskollegen im niedersächsischen Barsinghausen und Hamburg bewertete der 22-jährige Spielmacher des Bundesligisten TBV Lemgo seine Situation sachlich. Zwei Spieler musste Bundestrainer Christian Prokop schließlich noch vor dem Turnierbeginn gegen Korea aus seinem erweiterten Kader streichen.

Doch während den anderen Aussortierten, Rechtsaußen Tobias Reichmann, seine Ausbootung komplett auf dem falschen Fuß erwischte, hatte Suton damit gerechnet, wie er bereits unmittelbar nach dem Testspiel gegen Tschechien am 4. Januar im Gespräch mit unserer Zeitung verriet: "Im Training hatte ich schon etwas das Gefühl, dass es vermutlich für den 16er Kader nicht reichen wird", äußerte sich der Ex-Willstätter einen Tag bevor ihm Prokop die Entscheidung mitteilte. Vage Hoffnungen auf einem Einsatz bei der Heim-WM hatte sich Suton dennoch gemacht: "Bei einer Weltmeisterschaft kann viel passieren. Und der Bundestrainer kann immer noch nachnominieren."

Bereits gegen Spanien ist der Spielmacher dabei

Wie sehr der Spielmacher recht behalten sollte, zeigt sich jetzt, zweieinhalb Wochen später. Am späten Montagabend hatte sich Prokop nach der schweren Verletzung von Balingens Regisseur Martin Strobel im Kroatien-Spiel (22:21) mit seinem Trainerteam zusammengesetzt und Suton als Strobel-Ersatz nachnominiert. Am Dienstagmorgen war der Lemgoer dann aus Ostwestfalen nach Köln aufgebrochen.

Beim gemeinsamen Abendessen mit der Mannschaft im Teamhotel war er dann schon wieder zurück im Kreis der Kameraden. Beim letzten Spiel der Hauptrunde gegen Spanien, für das Prokop schon angekündigt hat, vor allem Spieler aus der zweiten Reihe, die bisher noch nicht so viele Spielanteile bekommen haben, eine Chance zu geben, soll auch Suton bereits wieder fleißig mitmischen.

Seine Mitspieler und der Trainer freuten sich jedenfalls über die Rückkehr des Willstätters und hatten auch schon einige Ratschläge für das große Talent parat: "Tim und ja noch sehr jung. Deshalb soll er einfach versuchen, möglichst unbekümmert an die Sache heranzugehen", so der Halblinke Steffen Fäth. Und auch Prokop macht sich keine Gedanken darüber, dass die große WM-Bühne für den noch eher unerfahrenen (acht Länderspiele) Rückraumspieler womöglich noch eine Nummer zu groß sein könnte: "Tim hat beim Lehrgang in Barsinghausen bereits die Absicherung für Martin übernommen. Er wird trotz seines jungen Alters von seinen Mitspielern sehr wertgeschätzt", so Prokop. "Im Paket mit Fabian Wiede und Paul Drux kann er uns auf dem Parkett mit Sicherheit weiterhelfen."