Adelheid Ockenfuß und ihre »Gina« im Hof des Lahrer Rathauses. Die Burgheimerin hat in Corona-Zeiten festgestellt, wie viel Unbekanntes man in seiner Heimatstadt entdecken kann . Foto: Braun

LZ-Serie: Weshalb Adelheid Ockenfuß ihre Heimatstadt Lahr Stadt plötzlich mit ganz anderen Augen sieht

Lahr - Corona bringt viel zu viel Schlechtes. Doch so Mancher entdeckt für sich auch Schönes. Eine neue LZ-Leserserie erzählt von solchen Entdeckungen. Heute erklärt Adelheid Ockenfuß, wie sie Lahr ganz neu zu sehen lernte, dies sogar in Mundart.

Schon wieder Lockdown mit Ausgangssperren und Kontakt-Beschränkungen für die Lahrer. Das nervt auch die Burgheimerin Adelheid Ockenfuß. Die 72-Jährige ist von Natur aus ein sehr geselliger Mensch, erzählt sie. Dass nun die Treffen mit Freunden und Bekannten ausfallen müssen, schmerzt sie sehr. Doch die gewonnene Zeit lässt die Ruheständlerin nicht ungenutzt verstreichen. "Auf dem Sofa sitzen und zu warten, bis alles wieder anders wird, das geht für mich gar nicht", lacht sie, beim Gespräch mit der Lahrer Zeitung.

"Da wartet um die Ecke so viel Neues, das ist total spannend", macht sie anderen Bürgern Mut.

Nein, Adelheid Ockenfuß muss raus, sich bewegen. Was für sie gar nicht so ohne ist, denn sie hat schon seit Längerem gesundheitliche Probleme und ihr Arzt mahnt, sich zu schonen. Das Herz. "Aber auch mit kleineren Touren kommt man schon ganz schön herum", weiß die LZ-Leserin. Und wie!

Adelheid Ockenfuß hat im Corona-Stillstand für sich persönlich entdeckt, wie spannend es in unbekannten Ecken und Winkeln der Stadt Lahr sein kann. "Ich bin einfach losgezogen, drauflos spaziert", berichtet sie. Nicht auf den altbekannten Wegen und Routen, sondern ganz gezielt ohne festes Ziel.

"Ich kam auf die Idee, die Stadt auf den äußerten Straßen zu umrunden, und das war ein sehr interessantes und einschneidendes Erlebnis. Ich hatte sehr schöne Begegnungen, auch wenn es nur mit Menschen war, die in ihren Gärten arbeiteten, und die auch gerne ein Schwätzle mit mir hielten. Ansonsten waren die Straßen und Gassen meistens menschenleer", berichtet sie. Nach Lahr eroberte sie sich auch Dinglingen, dann Hugsweier und andere Orte im Umland. Immer mit dabei: "Gina", ein Yorkshire-Mix, ihre elfjährige treue Gefährtin.

Während andere nur spazierengehen, bringt Adelheid Ockenfuß von ihren "Entdeckungsgängen" auch gleich Stoff für Mundart-Texte mit. Denn die Burgheimerin ist leidenschaftliche Mundart-Autorin und ging bei Philipp Brucker in die "Lehre". Von ihren Exkursionen hat Adelheid Ockenfuß für die geneigten LZ-Leserinnen und Leser einen Mundart-Bericht verfasst, der sich hier unten auf der Seite findet.

So spannend ihre "Entdeckungen" auch sind: Adelheid Ockenfuß hofft dennoch, dass sich bald wieder alles auf "Normal" einrenkt.

Und was machen Sie so?

Überall nur noch Corona, Corona, Corona. Ödes Homeoffice, keine Kulturabende, null öffentliche Termine, Vereine und Gruppen wirken nur sehr eingeschränkt. Die Pandemie nervt und zehrt. Doch die Redaktion der Lahrer Zeitung ist sich sicher: Die Corona-Zeit bietet auch neue Chancen und Möglichkeiten. Für ganz neue oder wiederentdeckte Hobbys. Für Entdeckungen in der näheren Heimat. Für Bewegung zu Fuß, mit dem Rad und Roller, mit dem Boot, wie auch immer. Für persönliche Veränderungen, die den Blick freimachen für Neues, Unbekanntes, Spannendes, Verblüffendes.  

Was ist ihr »Neu«?

Wie entgehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, dem Corona-Blues? Was ist Ihr »Neu«? Wie motivieren Sie sich, dem Viren-Wahnsinn zu trotzen? Was macht Ihnen Mut? Und wer hilft Ihnen dabei?  

Aktion für Leser

Die Lahrer Zeitung startet eine Aktion, die positive Beispiele aufzeigen möchte, als Anregung für andere, als Mutmacher. »Raus aus dem Corona-Loch« heißt die Serie.  

Jeder kann da mitmachen

Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Ideen! Einfach kurz mailen an stadt@lahrer-zeitung.de. Gerne auch per  Post: Lahrer Zeitung, Redaktion, Aktion »Corona-Loch«, Kreuzstraße 9 in 77933 Lahr.