Michael Dutschke (links) von der Stadtverwaltung beantwortete Fragen interessierter Lahrer. Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

Seit 25 Jahren ist Lahr Mitglied des Klimabündnisses europäischer Städte. Beim

Seit 25 Jahren ist Lahr Mitglied des Klimabündnisses europäischer Städte. Beim Energietag auf der Landesgartenschau informierten die Stadt Lahr, die Ortenauer Energieagentur, das E-Werk und die Badenova über das Thema Klimaschutz.

Damit die Stadt Lahr weitere Fortschritte in den Bereichen Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Erzeugung und dem Einsatz erneuerbarer Energien erzielt, wurde nach mehr als zehn Jahren ein neues Klimaschutzkonzept für das Gebiet der Stadt Lahr erstellt. Als integriertes Klimaschutzkonzept umfasst es auch die privaten Haushalte und die Bereiche Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, Verkehr sowie Ver- und Entsorgung. Mit dem Beitritt zum Klimabündnis vor zehn Jahren hat die Stadt beschlossen, den CO2-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu senken und die Pro-Kopf-Emissionen bis spätestens 2030, gegenüber dem Basisjahr 1990, zu halbieren.

Lahr. Seit 1960 ist die Durchschnittstemperatur in Baden-Württemberg um 0,2 Grad angestiegen, bis 2020 erwarte man einen weiteren Zuwachs von 1,2 Grad, referierte Hans Schipper, Leiter des süddeutschen Klimabüros. Sein Vortrag "Klimawandel: globale Ursache, regionale Folgen" stieß auf großes Interesse. Trotz aller Erfolge und einer Auszeichnung im Jahr 2010 als "Europäische Energie- und Klimaschutzkommune" müsse weiter aktiv gearbeitet werden.

"Wir setzen auf Freiwilligkeit und gute Beispiele", sagte Michael Dutschke, Klimaschutzmanager der Stadtverwaltung am Stand neben der Kita plus im Bürgerpark. Die kommunalen Gebäude würden Schritt für Schritt saniert. Das gehe auch aus einer Broschüre der Stabsstelle Umwelt hervor. An dem Stand konnten sich interessierte Bürger am Sonntag ausführlich informieren: etwa, ob ihr Dach für eine Fotovoltaikanlage geeignet ist. Es gebe keine einheitliche Lösung für klimafreundliche Energieversorgung, jeder muss selbst entscheiden, was zu ihm passt, so Dutschke.

Dass viele Bürger daran interessiert sind, ihr Eigentum energiesparend und dadurch umweltfreundlich umzurüsten, zeigte der große Zulauf nicht nur am Stand der Stabsstelle Umwelt, sondern auch bei der Ortenauer Energieagentur.

Das E-Werk hatte zum Beispiel ein innovatives und effizientes Heiz- und Klimasystem im Haus am See eingebaut. Es handelt sich dabei um ein "Eisspeicher-Wärmepumpensystem", das mit der Hochschule Offenburg entwickelt wurde. Der Eisspeicher nutzt den Effekt der Kristallisationsenergie. Beim Gefrieren und Auftauen werde viel mehr Energie eingelagert oder verbraucht als der tatsächlichen Temperaturänderung entspricht. Ein konkretes Beispiel: Einige Eiswürfel können beim Auftauen ein ganzes Glas Wasser kühlen.

Die Badenova setzte ihre Schwerpunkte am Sonntag auf die Präsentation von E-Mobilität und Blockheizkraftwerken. So wird das Blockheizkraftwerk im Mauerfeld, das vor zwei Jahren modernisiert wurde, mit Bioerdgas aus der Region betrieben. Durch die umweltschonende Betriebsweise und die sehr hohe Primär-Energieeinsparung von 76 Prozent leistet das Lahrer Blockheizkraftwerk einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Badenova engagiert sich auch für den Ausbau der E-Mobilität und unterstützt Kommunen, Unternehmen und Bürger mit Beratung und passenden Konzepten. Seit drei Jahren kooperiert das Unternehmen mit dem Landesverband der Imker – eine Partnerschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Imkernachwuchs zu fördern und die Bienen zu schützen.