Der Lahrer Zehnkämpfer Matthias Laube – hier beim Hürdenlauf – gewann in Italien EM-Gold. Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Leichtathletik: Lahrer Zehnkämpfer wird in Italien Europameister / Über 7000 Punkte

Nach dem WM-Titel im vergangenen Jahr hat Matthias Laube sich nun auch die europäische Krone aufgesetzt. Der Zehnkämpfer des TV Lahr gewann bei den Europameisterschaften in Caorle bei Venedig in der Altersklasse M35 Gold.

(red). In der norditalienischen Stadt bei Venedig wurden die Europameisterschaften 2019 der Masters in der Leichtathletik ausgetragen. Für den Zehnkämpfer Laube, der für den TV Lahr startet, kam die härteste Konkurrenz mit Matti Herrmann aus Frankenberg aus dem eigenen Land. Ein harter Widersacher, der dem Lahrer Mehrkämpfer alles abverlangte. So war es auch dem Zweikampf der beiden Deutschen geschuldet, dass sich Laube in der Endabrechnung über eine enorme Leistungssteigerung auf starke 7036 Punkte (vorher 6745 Punkte) freuen konnte.

Für Laube war der EM-Sieg daher wichtiger und hochwertiger. Denn nach dem Weltmeistertitel "musste" er auch Europas bester Zehnkämpfer der Masters werden. Umso mehr konnte er dann bei der Siegerehrung die Klänge der Nationalhymne aufsaugen und genießen.

Missglückter Start in den Wettkampf

Von Anfang an wurde es zu einem spannenden Zweikampf der beiden Deutschen. Pünktlich um 8.30 Uhr verursachte Laube aber gleich in der ersten Disziplin – dem 100-Meter-Sprint – einen Fehlstart. So kam er beim zweiten Start nur mäßig in Fahrt und verlor mit 11,97 Sekunden gegenüber Herrmann (11,61 Sekunden) 74 Punkte. Im Weitsprung kamen dann trotz guten 6,56 Metern noch mal 38 Punkte hinzu. Denn sein Landsmann sprang mit 6,71 Metern noch mal weiter als der Lahrer.

Danach folgte im Kugelstoßen eine Bestleistung. Auf 12,61 Meter wuchtete Laube die Eisenkugel – 1,60 Meter weiter als Herrmann. Beim anschließenden Hochsprung folgte mit 1,90 Meter eine weitere Topleistung, die Laube zwischenzeitlich in Führung brachte. Zum Abschluss des ersten Tages büßte der Lahrer diese Führung trotz ordentlichen 53,87 Sekunden im 400-Meter-Lauf wieder ein. Denn Hermann lief 52,35 Sekunden und führte daher zur Halbzeit mit 52 Punkten auf Laube.

Der zweite Tag begann mit dem 110-Meter-Hürdenlauf furios. Denn eigentlich waren Herrmann und der Niederländer Vincent Kerssies in dieser Disziplin stärker eingeschätzt. Doch Laube startete gut und hatte am Ende mit einer Zeit von 15,09 Sekunden auch den besseren Zielsprint. Eine Topzeit zum Auftakt um 8.30 Uhr.

Im Diskuswerfen kämpften alle mit dem rutschigen Ring, in dem es überhaupt keinen Halt gab. Mit 34,96 Metern hielt der Lahrer die Konkurrenz dennoch auf Distanz. Im Stabhochsprung war Laube dann wieder souverän, als er bis 4,20 Meter alle Höhen im ersten Versuch nahm und nur knapp an den 4,30 Metern scheiterte.

Speerwerfen bringt Laube auf Siegerstraße

Beim Speerwerfen war Laube dann eine Klasse für sich. Mit 56,67 Metern lag er 10 Meter vor der Konkurrenz. Im abschließenden 1500-Meter-Lauf brauchte er nun eine Zeit von 4:54 Minuten, um die 7000-Punkte-Marke zu knacken. Von vorne machte der Lahrer Tempo und am Ende bleib die Uhr bei 4:51,13 Minuten stehen, was insgesamt 7036 Punkte und den Europameister-Titel der Masters bedeutete. Matti Herrmann landete mit 6771 Punkten auf Rang zwei, Dritter wurde der Niederländer Kerssies mit 5683 Punkten.