Städtefreundschaft kann Freitag nun offiziell gemacht werden. Schülertreffen sollen folgen
Lahr - Einstimmig hat am Montagabend der Haupt- und Personalausschuss die Städtefreundschaft mit der russischen Stadt Zvenigorod beschlossen. Am Freitag reist nun eine Lahrer Delegation nach Berlin, um die Freundschaft offiziell zu machen.
So kann nun also am Freitag Müller zusammen mit seinem russischen Amtskollegen Smirnov die Freundschaftsurkunde in hoch offiziellem Rahmen im Auswärtigen Amt in Berlin im Beisein zweier amtierender Außenminister unterzeichnen. "Die Bürgermeister beider Städte bestätigen durch die Unterschrift die Bereitschaft, die offene und freundschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der getroffenen Vereinbarungen zu pflegen und zu fördern", heißt es von der Stadt Lahr dazu.
Über alle Parteigrenzen hinweg gab es nur Lob und Zustimmung für den Antrag auf eine Städtefreundschaft mit dem 50 Kilometer westlich von Moskau gelegenen Zvenigorod, das etwa 16 000 Einwohner hat und in den Smolensker Höhen am Oberlauf der Moskwa liegt. Ähnlich wie Lahr ist es als Erholungsort und für den Tourismus bekannt. "Es ist richtig, denn in der heutigen Zeit muss man über den Tellerrand hinausblicken", sagt etwa Ilona Rompel von der CDU. SPD-Mann Roland Hirsch plädiert dafür, die Freundschaft behutsam aufzubauen und hofft auf weitere Annäherung. Hirsch gehörte einer Delegation an, die 2017 nach Zvenigorod reiste, um erste persönliche Kontakte zum neuen Partner zu knüpfen. "Das beeindruckendste Erlebnisse für mich war das Treffen mit Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg beim Tag des Sieges. Damals haben wir alle in sehr freundschaftlicher Atmosphäre zusammengesessen. Auch im Rathaus wurden wir sehr gastfreundschaftlich empfangen."
Um die "Verlobung mit Zvenigorod" auf ein stabiles Fundament zu stellen, könnten laut Hirsch Projekte des gegenseitigen Schüleraustausches aufgebaut werden sowie in der Lehrlingsausbildung und im kulturellen Bereich kooperiert werden. Aus heute noch losen Kontakten soll, das ist die Essenz von Montag, sukzessive enger Austausch werden. Dabei kann nach Ansicht der Grünen die Städtefreundschaft nur eine Etappe hin zu einer verlässlichen Partnerschaft sein. Zurecht wurde angemerkt, dass eine zentrale Frage sei, wie bei dieser Städtebeziehung die in Lahr lebenden Russlanddeutschen eingebunden werden können und wie der frühere deutsch-russische Verein wiederbelebt werden kann.