Die Anwärter bei ihrer Vereidigung an der Hochschule für Polizei in Lahr Foto: Hochschule für Polizei Foto: Lahrer Zeitung

Vereidigung: 237 neue Polizei-Kommissar-Anwärter / Ausbildung dauert knapp vier Jahre

237 Polizei-Kommissar-Anwärter sind am Freitag im Institutsbereich Ausbildung Lahr bei der Hochschule für Polizei vereidigt worden. Sie sind Teil der Einstellungsoffensive des Landes.

Lahr (red/web). Nach der Vereidigung der 136 Männer und 101 Frauen, die im Juli in den Polizeidienst eingestellt wurden, beginnt für die künftigen Kommissare die 45-monatige Ausbildung für den gehobenen Dienst.

Die Hausherrin, Kriminaloberrätin Christina Tränkle, erklärte vor 700 Gästen, dass die Polizei-Kommissaranwärter in acht Klassen unterrichtet werden. Eine Klasse befindet sich in Bruchsal, die sieben weiteren in Mietersheim. Anschließend sprach der Inspekteur der Polizei Detlef Werner. Er erinnerte an die größte Einstellungsoffensive, die derzeit bei der Polizei in Gang sei, um der Pensionierungswelle mit 1800 Neueinstellungen in den Jahren 2018/19 zu begegnen. Der Inspekteur beglückwünschte die künftigen Polizeikommissare zur Berufswahl. Beim Einstellungsverfahren würden strenge Kriterien angewandt. "2500 Bewerber kommen auf 660 offene Stellen", sagte Werner zum aktuellen Auswahlverfahren. "Wir investieren in die Sicherheitsarchitektur in besonderem Maße", so der Inspekteur zum Ausbau der Ausbildung bei der Hochschule der Polizei in Villingen-Schwenningen und dem Institutsbereich in Lahr. So soll ab 2021 die Ausbildungskapazität auf 700 Studenten aufgestockt werden, was einer Verdoppelung der Zahlen in drei Jahren entspreche.

Landespolizeipfarrer gibt Ratschläge

Landespolizeipfarrer Bernhard Götz stellte die Würde des Menschen in den Fokus seiner Betrachtungen. Der Polizeipfarrer empfahl den Auszubildenden, auf ihren eigenen inneren Kompass zu achten, um beim Handeln den Artikel 1 des Grundgesetzes nicht zu vergessen, der sich ausdrücklich an die unantastbare Würde des Menschen richte. "Bleiben Sie menschenfreundlich".

Nach mehreren Musikeinlagen durch das Landespolizeiorchester unter der Leitung von Stefan R. Halder, waren es Smilla Spang (19) und Samson Elsner (21), die davon berichteten, wie sie zum Polizeiberuf gekommen waren. Sie sprachen über ihre ersten Erfahrungen im Institutsbereich in Mietersheim. Großartig sei die Verzahnung von Theorie und Praxis in der Ausbildung, sagte Spang, beeindruckend das Zusammengehörigkeitsgefühl, ergänzte Elsner. Beide versprachen stellvertretend für die 235 Kollegen in Uniform, für die Werte des Grundgesetzes und der Verfassung jederzeit einzutreten, wofür sie von den 700 Gästen Beifall erhielten.

Vor der Nationalhymne war es dann Kriminaloberrätin Tränkle, die die Vereidigung vornahm.

Hauptstudium mit vier Pflichtmodulen und zwei Begleitfächern bei der Hochschule für Polizei in Villingen Schwenningen (zwölf Monate)

Hauptpraktikum mit drei Pflichtmodulen (sechs Monate)

Grundstudium mit vier Pflichtmodulen und einem Begleitfach (zwölf Monate) Grundpraktikum mit zwei Pflichtmodulen (sechs Monate)

Beginn Bachelor-Studium nach Vorausbildung bei der Bereitschaftspolizei (neun Monate).