Wann der Lahrer Tennisprofi Adrian Obert wieder zur Rückhand ausholen kann, ist noch nicht klar – derzeit finden keine Turniere statt. Foto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Tennis: Der Lahrer Adrian Obert packt während der Corona-Pause im Haushalt mit an

Das Turnier in Doha wurde wegen des Coronavirus unterbrochen, seitdem muss der Lahrer Tennisprofi Adrian Obert gezwungenermaßen pausieren. Bis es weitergeht, hält er sich zu Hause fit und betätigt sich als Einkaufshelfer für seine Familie.

Als professioneller Tennisspieler spielt sich Adrian Oberts Leben eigentlich viel außerhalb der eigenen vier Lahrer Wände ab. In Stuttgart wird trainiert, dazu geht er bei Turnieren auf der ganzen Welt an den Start. Durch die Corona-Krise fällt all das weg. "Es spielt sich derzeit alles zu Hause ab", sagt der Lahrer im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn auch die Halle in Stuttgart, in der er normalerweise trainiert, ist zu. "Eigentlich wollte ich dann zu Ausgleich ein bisschen Golf spielen – aber auch das geht ja nicht mehr", so der 25-Jährige, der derzeit auf Rang 639 der Welt steht.

Daher trainiert er nun im heimischen Garten oder geht joggen. "Und ich habe ein paar Fitnessgeräte." An Tennis ist derzeit jedoch nicht zu denken, seine Einheiten konzentrieren sich daher aufs Körperliche. Doch wie bei den meisten Ballsportlern ist auch für Obert das Fitnesstraining nicht unbedingt die liebste Beschäftigung. "Ich muss mich schon dazu zwingen", sagt der Zweitliga-Spieler des TC BW Oberweier schmunzelnd.

Turnier-Abbruch in Doha

Viel lieber würde er mit dem Tennisschläger in der Hand auf dem Platz stehen. Denn nachdem er zu Beginn des Jahres etwas Probleme mit einer Entzündung an der Fußsohle hatte, lief es im März wieder besser. In Doha stand er im Einzel im Viertelfinale und im Doppel in der Vorschlussrunde, als der sofortige Turnier-Abbruch entschieden wurde. Offen ist, wie das Turnier gewertet wird, als Vorjahresfinalist hatte Obert sechs Punkte zu verteidigen. "Aber das geht ja jedem so." Denn für die nun ergriffenen Maßnahmen hat er absolutes Verständnis. Er und sein Coach seien bereits im Februar mit Mundschutz gereist, in Doha wurden Ankommende am Flughafen zudem per Wärmebildkamera gecheckt.

Mit Mundschutz geflogen

Wenn die Turniersaison weitergeht, werde er wohl auch weiter mit Mundschutz reisen, sagt Obert. Wann das jedoch ist, weiß er nicht. Bis Mitte Juni finden erst mal keine Turniere statt, was danach kommt muss sich zeigen. Auch die Zweitliga-Saison in Frankreich, wo Obert für Straßburg spielt, wird wohl abgesagt. Die Einnahmen aus diesen Spielen wären eigentlich als "Polster für die Reisen" geplant, sagt Obert.

In finanzielle Schieflage wird er durch die Corona-Krise aber wohl nicht geraten, seine Eltern unterstützen ihn. Andere Spieler, die ihren Sport nur mit Preisgeldern finanzieren, könnte es da härter treffen. Denn nirgendwo wird derzeit gespielt. "Alle Tennisspieler hocken jetzt zu Hause rum", sagt Obert. Neben seinem täglichen Fitnessprogramm (Obert: "Wenn ich zwei, drei Tage nichts mache, fällt mir die Decke über den Kopf") hilft der Lahrer nun im Haushalt mit und erledigt Besorgungen für Eltern und Großeltern. Und natürlich verbringt er auch die ein oder andere Stunde am Computer, gesteht er.

Hoffen auf Zweitliga-Spiele

Vor allem aber hält er sich für Tag X fit, wenn die Turniere wieder starten. Zudem steht im Juli die Zweitliga-Saison mit Oberweier an. Noch ist diese nicht abgesagt, das erste Spiel steht am 12. Juli im Kalender. "Diese Spiele sind jedes Jahr ein Highlight", sagte Obert schon Mitte Januar über die Runde mit seinem Heimatverein. Nicht nur er hofft, dass diese Highlight-Spieler auch in diesem Sommer stattfinden.